Remscheid Neue Wege zu mehr Sauberkeit

Remscheid · Wie kann Remscheid sauberer und sicherer werden? Das fragt die Politik. Insbesondere die Wählergemeinschaft fordert seit langem ein Ordnungskonzept. Interesse wecken Vorschläge eines privaten Securityunternehmens.

 Dündar Soysal und Gürbet Durak, Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdienstes De Blois, überprüfen die Herrentoilette am Friedrich-Ebert-Platz.

Dündar Soysal und Gürbet Durak, Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdienstes De Blois, überprüfen die Herrentoilette am Friedrich-Ebert-Platz.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Wer über Werkzeug- oder Balkantrasse läuft oder rollt, ärgert sich über herumliegenden Sperrmüll und andere Abfälle. Es sind nicht Remscheids einzige Schmuddelecken. Auch Bahnhöfe, Parks und Plätze gelten als Brennpunkte, die dem Stadtimage schaden. Neuen Schwung in die politische Diskussion über Strategien gegen Vandalismus und Dreck bringt das Konzept eines Sicherheitsunternehmens.

Alexander de Blois, Geschäftsführer des Unternehmens Brawe, Brand- und Werkschutz, das zur Remscheider Unternehmensgruppe de Blois Security gehört, stellte der CDU-Fraktion nach Berichterstattung der BM seine Idee einer "Police Private Partnership" (PPP) vor: Behörden und Private agieren dabei gemeinsam, um die Stadt sicherer und sauberer zu halten. CDU und Wählergemeinschaft (W.i.R) wollen es in ihre Überlegungen einbeziehen.

Recht auf Lebensqualität

Schon seit drei Jahren kritisiert die W.i.R, dass ein Konzept fehle, wie die Stadt den Missständen an den Bahnhöfen und Trassen wirksam begegnen möchte. Immer wieder hakt sie nach, wann das versprochene Ordnungskonzept vorgelegt wird. "Bisher vergeblich", bedauert Fraktionssprecher Wieland Gühne. Man werde aber nicht locker lassen. Der Steuerzahler habe ein Recht auf Sicherheit, Nachtruhe und Lebensqualität in der Stadt.

CDU-Fraktionsvorsitzender Jochen Siegfried erinnert an das von Ex-Oberbürgermeister Fred Schulz entwickelte SOS-Konzept — Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit —, das nach dessen Amtszeit aufgehoben wurde. "Das rächt sich nun", sagt er. Einige Bedingungen müssten in seinen Augen erfüllt sein, wenn private Sicherheitsunternehmen eingesetzt werden: "Die Kernkompetenz der Behörden darf nicht tangiert werden. Bürger dürfen sich nicht abgezockt fühlen." Beispielsweise, wenn die Privaten helfen, Parksünder zu ertappen. Außerdem sollten die Kräfte keine Waffen tragen. "Das Ganze muss sich finanziell tragen. Aber eine Kooperation schafft Spielräume", meint Gühne. Das PPP-Konzept erfülle diese Voraussetzungen, sagt de Blois. Er verweist auf das Beispiel Kierspe. Der dortige Leiter des Ordnungsamtes, Axel Boshamer, berichtete von Einsparungen in Höhe von 50 000 Euro im ersten Jahr nach Einsatz der Security-Kräfte: weil Vandalismusschäden stark eingedämmt worden seien. In die Kompetenz der Behörden wolle man nicht eingreifen, versichert de Blois. Die Kräfte seien vor allem abends und an den Wochenenden unterwegs.

(RP)
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