Remscheid Neues Glockengeläut 50 Jahre nach Kirchenbau

Remscheid · Architekt Walter Arns stiftete die größte der vier Glocken der Versöhnungskirche an der Burger Straße.

 Im Kirchturm der Versöhnungskirche läuten nun die Glocken.

Im Kirchturm der Versöhnungskirche läuten nun die Glocken.

Foto: Hertgen

Pünktlich zum gestrigen Gottesdienst um 10 Uhr erklang zum ersten Mal das neue Glockenspiel im dafür vorgesehenen Turm des Gotteshauses an der Burger Straße. Für die Gemeindemitglieder, die zahlreich an der Zeremonie teilnahmen, ein ungewöhnlicher, wenn auch sehr erfreulicher Klang. Schließlich herrschte 50 Jahre lang Stille im Turm, weil seit Errichtung der Kirche die Anschaffung der Glocken, aus finanziellen Gründen immer wieder verschoben wurde.

Dass der Turm nun, ein halbes Jahrhundert nach seiner Errichtung, endlich seiner Bestimmung nachkommt und nun zu Beginn und Ende einer Messe sowie zum Vater-Unser erklingt, verdankt die Gemeinde Walter Arns, Architekt der Versöhnungskirche. Er stiftete die größte der vier Glocken, die nun gemeinsam mit drei weiteren, kleineren Klangkörpern aus der Johanneskirche, im Glockenturm des Gotteshauses ihren Dienst verrichten. Entsprechend feierlich wurde dieser Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde gewürdigt, wurden die Glocken eingeweiht. "Dass wir das noch erleben dürfen, darauf erhebe ich mein Glas", sprach Pfarrer Axel Mersmann gestern zu den rund 70 geladenen Gästen, die nach dem Gottesdienst dem offiziellen Empfang beiwohnten.

Unter ihnen saß auch Walter Arns persönlich mit Frau und Familie. Für den Architekten war es eine große Freude, nach so vielen Jahren eins seiner Werke, das ihm zudem persönlich immer noch sehr am Herzen liegt, erneut zu betreten. "Dass ich den heutigen Tag miterleben darf, ist für mich ein wahrer Glücksfall", sagte der Senior sichtlich gerührt. "Es ist nicht einfach, eine Kirche zu bauen."

Insgesamt acht dieser Bauten hat der Architekt entworfen, doch das Exemplar in Remscheid sei für ihn nach wie vor besonders, wegen der vielen Details, wie etwa der riesigen Bronzetür am Eingang, die künstlerischen Plastiken oder etwa der gepflasterte Boden, der sich von der Straße bis zum Altar hinzieht. Warum es 50 Jahre lang gedauert habe, den Turm erklingen zu lassen, das habe wohl viele Gründe, sagte Arns. Aber er sei froh, mitgewirkt zu haben: "Nun ist es an der Zeit, die Leute wieder durch das Geläut der Glocken zusammen zu trommeln."

(RP)
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