Remscheid Neues Wohnen in der City

Remscheid · 2007 scheiterte das Projekt eines Mehr-Generationen-Wohnprojekts auf dem Hohenhagen nach viel Vorlauf am Rückzug des Investors. Nun hat eine ähnliche Idee neue Fahrt aufgenommen. Angepeilter Standort diesmal: das leer stehende Möbelhaus Sauermann auf der Hindenburgstraße, direkt in der Innenstadt.

 Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz.

Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz.

Foto: Moll, Jürgen

Nachdem im November des vergangenen Jahres das Projekt im Rahmen des Lichterfestes auf der Hindenburgstraße vorgestellt wurde, war die Resonanz groß, berichtet Ute Müller, Sprecherin des Arbeitskreises Wohnen beim Runden Tisch 50+ der Stadt, der das Projekt ins Rollen brachte.

Rund 20 Bürger haben bislang ernsthaftes Interesse bekundet, in dieses Haus einzuziehen, berichtete Ute Müller gestern. Die ausliegenden Flyer sind nach wie vor begehrt. Die Architektin Irmgard Heger plant das Projekt unter dem Namen "mitWohnen". Vieles ist derzeit noch offen. So ist denkbar, dass ein Investor das Projekt finanziert. Aber auch eine genossenschaftliche Lösung ist nicht ausgeschlossen, sagte Axel Mersmann, Sprecher der Stadtteilkonferenz Hohenhagen.

14 Wohneinheiten für Jung und Alt sind geplant. Unter den Interessenten seien auch finanzkräftige Remscheider, berichtet Ute Müller. In Gesprächen mit den künftigen Mietern/Eigentümern wird gerade ermittelt, wie sie sich dieses Haus wünschen.

Fest steht: Das Haus soll Begegnungen der Generationen ermöglichen, die weit über die zufällige Begegnung im Treppenhaus hinausgehen. So wird etwa überlegt, die Dachterrasse des Hauses, die einen Blick bis nach Köln ermöglicht, als Treffpunkt zu etablieren. Das Haus soll barrierefrei sein und nach neuesten energetischen Gesichtspunkten saniert werden. Die untere Ebene, so die Idee, soll weiterhin gewerblich genutzt werden.

"Es ist gut, dass diese Idee weiterverfolgt wird", sagte Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz gestern bei einem Pressegespräch des Runden Tisches. Die aktuelle Generation 50+ sei wesentlich offener für andere Formen des Wohnens als die früheren, ist Mast-Weisz überzeugt, dass der Bedarf für ein solches Wohnprojekt in Remscheid vorhanden ist. Die Statistiken belegten, dass gerade ältere Menschen vom Stadtrand wieder in die Stadt zurückziehen. Für dieses Altersgruppe sei ein solches Projekt, dass auf ein Miteinander der Generationen setze, sicherlich reizvoll.

"Wir sind überzeugt, dass Remscheid auch für Menschen mit 50, 60 oder 70 Jahren attraktiv sein kann", beschreibt Axel Mersmann die Philosophie des Runden Tisches. Ein Ziel sei es daher, Projekte voranzubringen, die die Lebensqualität der älter werdenden Menschen verbessere.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort