Serie Remscheids Partnerstädte - Kirsehir (3) "Neugierig auf Stadt und Region machen"

Erst im Februar ist die Städtepartnerschaft mit der zentralanatolischen Stadt Kirsehir offiziell besiegelt worden, doch Superintendent Hartmut Demski kann sich schon jetzt über einen deutlichen Mitgliederzahlzuwachs des Freundschaftsvereins Remscheid-Kirsehir freuen. "Nachdem die Partnerschaft in Kraft trat, stieg die Zahl von 30 auf knapp 60", sagt Demski, der auch Vorsitzender des Freundschaftsvereins ist. Dennoch sei man bemüht, weitere Mitglieder zu gewinnen. "Wir möchten neugierig auf die Stadt und die Region machen." Nicht nur bei türkischstämmigen Bürgern aus Remscheid hoffe man auf wachsendes Interesse an der Partnerstadt.

2008 war der Verein gegründet worden, mit der Aufnahme der Städtepartnerschaft hat der Verein eine wichtige Etappe erreicht. Laut Schätzungen gibt es etwa 2000 Menschen beziehungsweise rund 700 Familien in Remscheid, die familiäre Kontakte nach Kirsehir haben - und zwar in die Stadt, aber vor allem auch in die gleichnamige Region. Besonders aus den kleinen Ortschaften in der Region seien in den 1960er und 70er Jahre viele Menschen nach Remscheid eingewandert.

Als Partnerstädte haben Kirsehir und Remscheid einiges gemein: Beide Kommunen haben über 100 000 Einwohner, beide haben touristisch sicherlich noch Nachholbedarf. Und auch das traditionelle Handwerk spielt in beiden Städten eine wichtige Rolle: Was in Remscheid die Werkzeugproduktion ist, das ist in Kirsehir die Verarbeitung von Onyx-Steinen. "Kirsehir ist eine lebhafte Handelsstadt", sagt Demski, der schon mehrmals in der türkischen Partnerstadt war - unter anderem mit Schülergruppen.

Erfreulich sei zudem, dass sich nun auch auf türkischer Seite ein Freundschaftsverein gegründet habe, der die Kontakte weiter beleben wolle. In Kirsehir gebe es eine "starke Erwartungshaltung" auf den Austausch mit Remscheid, berichtet der Superintendent. Nach Englisch sei Deutsch an den Schulen die beliebteste Fremdsprache.

Im Februar war Demski mit einer Delegation, zu der auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gehörte, in die Türkei gereist. Für den Sommer und den Herbst stehen nun Gegenbesuche an. Zunächst gibt es am 16. August einen Tag der Vereine, zu dem auch Vertreter aus Kirsehir anreisen. Zudem besucht vom 7. bis 21. September eine türkische Gruppe von zehn Schülern und zwei Lehrern auf Einladung des Gertrud-Bäumer-Gymnasiums Remscheid. Der Kontakt über die Schulen sei eine der "Säulen" der Partnerschaft, betont der Kirchenmann. Derzeit wird überdies geprüft, ob sich Remscheid im kommenden Jahr mit einem musikalischen Beitrag am Ahi-Evran-Folkfestival beteiligt.

(elb)
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