Remscheid "Nicht nur das DOC bewegt Lennep"

Remscheid · Bezirksbürgermeister Markus Kötter möchte jetzt schon den Fokus auf die Zeit nach dem Bau des Einkaufsdorfs lenken.

Lennep aus der Vogelperspektive: Auch wenn sich alle Augen auf das DOC-Gelände richten und das Verkehrskonzept die Bürger beschäftigt, gibt es noch andere Themen, sagt Markus Kötter - etwa die Entwicklung auf der Kölner Straße oder des Bahnhofsareals.

Lennep aus der Vogelperspektive: Auch wenn sich alle Augen auf das DOC-Gelände richten und das Verkehrskonzept die Bürger beschäftigt, gibt es noch andere Themen, sagt Markus Kötter - etwa die Entwicklung auf der Kölner Straße oder des Bahnhofsareals.

Foto: nico hertgen (archiv)

Für Lenneps neuen Bezirksbürgermeister Markus Kötter steht außer Frage, dass das Designer Outlet Center (DOC) dieses Jahr das wichtigste Projekt in der Röntgenstadt bleibt. "Aber wir planen auch für die Zeit nach dem DOC", sagt der CDU-Politiker. Gewachsene Strukturen wie beispielsweise die obere Kölner Straße dürfe man nicht aus den Augen verlieren, es gelte, sie zu erhalten und zu stärken.

Das Bahnhofsareal mit dem ehemaligen Amtsgericht und dem Gebäude des einstigen Möbelhauses Giminski sind nur einige Beispiele für Leerstände, die das Bild von Stagnation und Niedergang vermitteln. "Solche Schmuddelecken nehmen zu", bedauert Kötter. Er hofft, dass der geplante Umbau des alten Bahnhofsgebäudes durch das Ehepaar Brögelmann eine Initialzündung für weitere Investitionen gibt. Wie berichtet, nimmt es viel Geld in die Hand, um dort ein Therapiezentrum einzurichten.

Aufgabe der Politik sei es, einen Anstoß zu geben, dass Planungswerkstätten oder Ideenwettbewerbe für Entwicklungsgebiete ausgeschrieben und Fördermittel eingeworben werden, um einen Aufschwung zu fördern. Auch wenn die früheren Pläne von einem Boulevard Kölner Straße aus Kostengründen erst mal vom Tisch sind. "Es fehlt Urbanität, Sauberkeit und Ordnung. Das Straßenbild wurde zurückgefahren", bedauert der Bezirksbürgermeister. So bleibe die Laufkundschaft stellenweise aus.

Noch wird der DOC-Bau nicht sichtbar. 2015 gelte als das "Klagejahr". Im ersten Quartal sei die Phase der Offenlage der DOC-Pläne, "hier sind dann Klagen möglich", sagt Kötter. Es werde sich zeigen, wie gerichtsfest die Gutachten sind. Kötter wünscht sich beim Thema DOC einen fairen Umgang und eine konstruktive Mitarbeit, um das Beste aus dem Projekt für Lennep herauszuholen.

Gewinner des DOC-Projekts sind für ihn auf jeden Fall die Sportvereine, die eine neue, große, moderne Sportanlage auf dem Hackenberg als Ersatz für das Röntgen-Stadion erhalten. Das DOC ist nach Auffassung von Markus Kötter ein Impulsgeber - für Einzelhandel, Gastronomie und Tourismus im Städtchen. Es gebe derzeit Lücken im Angebotssortiment, die Händler nutzen könnten. "Es fehlt beispielsweise ein Geschäft für Heimtierbedarf und für Kinderausstattung."

Auch ein neues Hotel sei denkbar, wenn DOC-Touristen strömen - nicht zuletzt, nachdem sich die Pläne, auf der oberen Etage des Hertie-Gebäudes ein Hotel zu etablieren, zerschlugen - der Investor sprang ab. Die Bergische Entwicklungsagentur wäre die richtige Adresse, wenn es darum geht, spezielle Tourismus-Pakete zu schnüren, die für DOC-Besucher interessant sein könnten - so etwas wie die früheren Weihnachtsbaum-Touren, die stark nachgefragt waren, erinnert Markus Kötter.

Zwei Schandflecken würde der Bezirksbürgermeister gerne dieses Jahr auf der Liste streichen: das Hertiegebäude, das seit Jahren auf eine Neunutzung harrt, und die Krankenhaus-Ruine am Hackenberg, die immer wieder Vandalen anzieht.

(RP)
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