Remscheid Niemand kümmert sich um vergessene Skulpturen

Remscheid · Nachdem die Stadt die Schenkung der Kunstsammlung abgelehnt hat, sind sie immer noch herrenlos.

Im Garten der ehemaligen städtischen Galerie an der Scharffstraße stehen einige Skulpturen, die keiner haben will. Sie befinden sich auf städtischem Grundstück. Aber keiner fühlt sich für sie zuständig. Sie gehören niemandem. Und niemand will sie haben. Auch nicht geschenkt. Der Hauptausschuss hatte vor einiger Zeit die Schenkung abgelehnt. Kulturdezernent Christian Henkelmann deutete kürzlich auf Nachfrage von Klaus Küster (Linke) an, dass die Politik sich damit noch mal beschäftigen sollte.

Die Skulpturen haben sprechende Namen: "Regenstuhl", "Schräger Stuhl", "Drehleiter", "Besitzer Steine", "Hoher Tisch". Sie stammen von Künstlern wie Richard Wake, Sandro Antal, Ulrich Hassepflug und Kurt Kornmann. Ein Förderverein "Galeriegarten Remscheid" hat sie in den 90er Jahren erworben. Zweck des Vereins war die ideelle und finanzielle Unterstützung für die zeitgenössische Kunst im Garten der städtischen Galerie. Hierbei stand insbesondere der Erwerb von Skulpturen, auch jener, welche sich bereits als Dauerleihgaben im Galeriegarten befanden, im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten.

Doch der Verein hat sich bereits 2009 aufgelöst. In der Satzung des Vereins war für den Fall der Auflösung festgelegt worden, dass das Vermögen an die Stadtverwaltung Remscheid fällt, welche es für kulturelle und gemeinnützige Zwecke zu verwenden hat. Vor drei Jahren kursierte der Begriff "Schierlingsbecher". Das Geschenk könnte die Stadt teuer zu stehen kommen. Wer übernimmt schon gerne die Lagerkosten, wenn die Skulpturen irgendwo untergestellt werden müssen? Wie ist es mit der Versicherung, wenn die Objekte im öffentlichen Raum der Stadt aufgestellt werden? Müssten nicht einige Werke dann auch einbetoniert werden? Wie sieht es mit Fragen des Urheberrechts aus?

Henkelmann betonte, die Stadt habe keine Pflicht, die Skulpturen in Ordnung zu halten. Er deutete aber an, dass es Interesse von Privatpersonen gebe. Er wolle das Thema im Kulturausschuss noch einmal vortragen.

(RP)
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