Remscheid Nur in Remscheid steigt die Zahl der Arbeitslosen weiter

Remscheid · Immer mehr Ausländer und Jugendliche ohne Arbeit.

 Dr. Bettina Wolf, Leiterin des Arbeitsamtes Wuppertal-Solingen.

Dr. Bettina Wolf, Leiterin des Arbeitsamtes Wuppertal-Solingen.

Foto: dpa

Bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit unterscheidet sich Remscheid markant von der Entwicklung in den Nachbarstädten Solingen und Wuppertal. Wie schon im November sind auch im Dezember die Zahlen der Arbeitslosen gestiegen, von 8,4 auf 8, 7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei acht Prozent. In den Nachbarstädten sank oder stagnierte sie. Das teilte die Arbeitsagentur gestern mit. Am stärksten ist die Ausländerarbeitslosigkeit in der Werkzeugstadt in die Höhe geschnellt, gefolgt von der Jugendarbeitslosigkeit. Aktuell sind 1.605 Ausländer arbeitslos gemeldet, 317 Personen oder 24,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Grund für diesen Anstieg sind die Flüchtlinge. Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Arbeitsagentur Wuppertal-Solingen, geht davon aus, dass die Flüchtlingszahlen im Verlaufe des Jahres auf die Arbeitslosenstatistik weiter durchschlagen werden. Um die Integrationsarbeit zu intensivieren, hat die Agentur zusätzliche Vermittler eingestellt.

Derzeit sind 487 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahre in Remscheid auf Jobsuche, 78 oder 19,1 Prozent mehr als im Dezember 2014. Im Dezember meldeten sich 973 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 14 weniger als im November, aber 142 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 794 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 166 weniger als im November und 56 weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn meldeten sich 10.677 Menschen bei der Remscheider Arbeitsagentur oder dem Jobcenter, 263 mehr als im Jahr zuvor. Auf der anderen Seite konnten sich 10.316 Personen abmelden, das waren 661 weniger als im Jahr 2014.

Arbeitgeber in Remscheid suchen derzeit 630 Arbeitskräfte, heißt es. Das sind 146 Stellen oder 30,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im gesamten Jahr 2015 wurden 2.835 Stellen gemeldet und damit 669 oder 19,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Arbeitsagentur werden aber erfahrungsgemäß nicht alle Stellen gemeldet.

Insgesamt zieht die Arbeitsagentur eine positive Bilanz für das Jahr 2015. Die Arbeitslosenquote lag konsequent unter der zehn Prozent Marke und liegt im Schnitt bei 9 Prozent. Besonders die positive Entwicklung in Wuppertal hat zu der besseren Quote geführt. Als erfreulich bewertet die Arbeitsagentur auch die Entwicklung bei der Beschäftigung. Diese sei um 1,5 Prozent gestiegen. Und die Jugendarbeitslosigkeit habe im Jahresdurchschnitt den tiefsten Stand in den vergangenen 23 Jahren erreicht.

(RP)
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