Remscheid OB räumt DOC-Gegnern Rederecht ein

Remscheid · Im DOC-Baubüro tauschten Burkhard Mast-Weisz, Sigrid Burkhart und die Bürgerinitiative Lennep ihre Meinungen aus.

 Symbolhaft als eine Krake, die sich die Altstadt einverleibt, sieht die Bürgerinitiative das Designer Outlet Center. So drastisch dieses Plakat am Jahnplatz auch wirkt, in einem Gespräch zwischen Stadtspitze und DOC-Gegnern ging es höflich und sachlich zu, heißt es aus dem Rathaus.

Symbolhaft als eine Krake, die sich die Altstadt einverleibt, sieht die Bürgerinitiative das Designer Outlet Center. So drastisch dieses Plakat am Jahnplatz auch wirkt, in einem Gespräch zwischen Stadtspitze und DOC-Gegnern ging es höflich und sachlich zu, heißt es aus dem Rathaus.

Foto: jürgen moll

Die Bürgerinitiative (BI) Lennep darf ihre kritische Haltung zum geplanten Designer Outlet-Centers (DOC) in einer anderen Form öffentlich äußern: Sie erhält ein Rederecht auf der Bürgerinformationsveranstaltung über das Lenneper Großprojekt am 25. März. Und sie nahm das Angebot an, teilte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gestern mit.

Diese Zusage ist ein Ergebnis aus dem Gespräch, das er und Stadtplanerin Sigrid Burkhart am Mittwochabend mit acht Vertretern der BI im DOC-Baubüro führten - in einem "höflichen, aber bestimmten Gesprächsklima", wie beide Seiten bestätigen. Das Fazit nach dem Treffen lautet: Positionen wurden ausgetauscht, an der Grundhaltung ändert sich nichts.

"Ich bin froh über dieses Gespräch. Es entspricht meinem Demokratieverständnis, dass die Gegner ihre Meinung sagen können", sagte Mast-Weisz. Neben den Gegnern sollen ebenso die DOC-Befürworter, die jetzt über eine Facebook-Gruppe aktiv geworden sind, ein zehnminütiges Rederecht erhalten.

Der OB hatte der Initiative bei Eröffnung des DOC-Baubüros ein klärendes Gespräch angeboten, nachdem zahlreiche Mitglieder ihrem Ärger über die Pläne mit Sprechchören und Transparenten Luft gemacht hatten. Seit Monaten übt die BI Kritik am DOC selbst und an den befürchteten Folgen für den Verkehr in Lennep, für Klima und Umwelt. Auch Zweifel an den Aussagen der Gutachter, die Belastung liege unterhalb gesetzlicher Grenzwerte, äußerten die DOC-Gegner wiederholt.

Als am Mittwoch just über die Punkte Verkehr, Feinstaub und Parken in Lennep gesprochen wurde, stellte Mast-Weisz klar, dass er den Gutachtern vertraue. Er bot jedoch an, ein Gespräch mit den Gutachtern zur Klärung von Detailfragen zu vermitteln. "Wir bezweifeln die Berechnungsgrundlage und wollen die Zahlen hinterfragen", sagte BI-Vorsitzender Peter Lange. Dazu zähle der Besetzungsgrad in den Pkw, den die Gutachter mit 2,7 Personen angeben. Auch die angenommene Verteilung der Verkehrsströme von den einzelnen Autobahnanschlussstellen stelle man infrage. Die BI fragte nach dem Schwellenwert: Ab wann kippt die Sache? Werden Grenzwerte überschritten? Wäre die Gesundheit der Anwohner gefährdet.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Finanzierung des Projektes und die Wuppertaler Pläne, ein ähnliches Center am Hauptbahnhof zu realisieren. "Deshalb geben wir doch nicht unser Projekt auf", machte der OB klar. Das Versprechen seiner Amtsvorgängerin, für die Sportvereine gebe es einen nahtlosen Übergang, gab er auf. "Es gibt eine Interimslösung, bis die neue Sportanlage am Hackenberg steht."

Rechtzeitig vor der Ratssitzung, in der über die Offenlage der Planungen entschieden wird, soll die BI die Unterlagen erhalten.

(RP)
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