Remscheid Obergrenze für Orchestersoli festgelegt

Remscheid · SPD, Grüne, FDP und W.i.R. wollen, dass die Geschäftsführung der Orchester GmbH intensiver um Besucher wirbt.

 Die Bergischen Symphoniker bei einem Philharmonischen Konzert im Teo Otto Theater unter der Leitung von GMD Peter Kuhn.

Die Bergischen Symphoniker bei einem Philharmonischen Konzert im Teo Otto Theater unter der Leitung von GMD Peter Kuhn.

Foto: Jürgen Moll (archiv)

Die Preise für Karten der Konzerte der Bergischen Symphoniker hat der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung im Januar mit knapper Mehrheit erhöht. Doch es soll der letzte Preisanstieg des "Orchestersoli" sein, der für die auskömmliche Finanzierung der Symphoniker benötigt wird.

SPD, Grüne, FDP und W.i.R. wollen in einem Antrag für die morgige Ratssitzung ausschließen, dass die Konzertbesucher künftig wieder zur Kasse gebeten werden, wenn die Einnahmen aus dem Kartenverkauf nicht das prognostizierte Volumen erreichen. Es sei zwar angemessen, die Besucher an der Finanzierung der Bergischen Symphoniker GmbH unmittelbar zu beteiligen, heißt es, doch einen Automatismus dürfe es nicht geben.

Um möglichen finanziellen Defiziten vorzubeugen, sehen die Politiker vielmehr Generalmusikdirektor Peter Kuhn sowie Geschäftsführer Stefan Schreiner in der Pflicht, durch Programmgestaltung, Marketing und höhere Präsenz des Orchesters im Alltag der Stadt mehr Interessenten für klassische Musik ins Teo Otto Theater zu locken. Bei knapp 300 Besucher liegt der Durchschnittsbesuch beim Philharmonischen Konzert. Sollten die Einnahmen nicht erzielt werden, sei die Geschäftsführung gehalten, Maßnahmen zu ergreifen, um die Kosten zu senken beziehungsweise andere Einnahmequellen zu generieren.

Der Rat hat den "Orchestersoli" zum ersten Mal vor zwei Jahren beschlossen, um eine Finanzierungslücke im Wirtschaftsplan zu schließen. Die Karten wurden um 20 Prozent teurer. Eine neuerliche Erhöhung war nach Ansicht des Aufsichtsrates nötig, weil die Einnahmeziele verfehlt wurden. Kalkuliert wurde mit einer Summe von 90.000 Euro. Doch zusammengekommen sind nur 66.200 Euro. In Remscheid waren es 27.000 Euro statt 36.000 Euro. In Solingen 39.000 statt 54.000 Euro. Ohne dieses Geld rutscht die GmbH in die Insolvenz. Mit einer knappen Mehrheit von 11:10 Stimmen hat der Haupt- und Finanzausschuss der neuerlichen Erhöhung der Eintrittspreise zugestimmt. SPD, Grüne und FDP befürworteten die höheren Preise, CDU, Linke und Pro Remscheid stimmten dagegen. Die Wählergemeinschaft enthielt sich der Stimme.

Geschäftsführer Schreiner erläuterte im jüngsten Kulturausschuss, dass es für die GmbH kaum Möglichkeiten gebe, auf das Ergebnis einzuwirken. "Wir sind von den Trägern abhängig", sagte Schreiner damals. Die Personalkosten schlagen mit 90 Prozent zu Buche. Die restlichen zehn Prozent machen Kosten für Miete und Partituren aus. Durch Gastspiele erwirtschaftet die GmbH etwa 250.000 Euro. Die vier Parteien betonen in dem Antrag, der Rat habe weiterhin das Ziel, die Bergischen Symphoniker in geeignete Art und Weise auf dieser Basis zu erhalten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort