Remscheid Offene Grenzen beeindrucken junge Gäste aus Israel

Remscheid · Jugendliche aus der kleinen Stadt Hila waren auf Einladung der Stadtkirchengemeinde zu Besuch in Remscheid.

 Beste Laune herrschte am Abschlussabend in der deutsch-israelischen Jugendgruppe nach einem gelungenen Besuchsprogramm mit den neuen Freunden aus dem Bergischen Land,

Beste Laune herrschte am Abschlussabend in der deutsch-israelischen Jugendgruppe nach einem gelungenen Besuchsprogramm mit den neuen Freunden aus dem Bergischen Land,

Foto: Jürgen Moll

Seit einigen Jahren unterhält die evangelische Stadtkirchengemeinde Remscheid Beziehungen zur kleinen Stadt Hila im Norden Israels in der Nähe von Haifa. Gerade mal 150 Familien wohnen dort. In den Sommerferien waren zehn junge Israelis zu Gast in Remscheid. Es war der vierte Austausch dieser Art. Anfang dieser Woche reisten die jungen Leute wieder ab.

BM-Mitarbeiterin Evi Müller gehörte zum Betreuungsteam auf Remscheider Seite. Hier ist ihr Bericht über den Besuch:

"Danke, dass dieser Austausch nicht nur eine Ferienfreizeit war, sondern dass es neben vielen fröhlichen Momenten auch Zeit zum Gedenken an die Deutsch-Israelische Vergangenheit gab." Mit diesen Worten bedanken sich die deutschen Teilnehmer Alex Tantz und Erik Müller bei den Organisatoren des Austausches Dorit Levi, Yair Rubin, Beate und Victoria Morvai. "Es kann so einfach sein, Frieden zu haben und sich nicht zu streiten", antwortet Dorit Levi auf die Rede der Teilnehmer.

Beate Morvai ist sich sicher, dass durch das gemeinsame Trauern und gegenseitige Trösten beim Besuch der KZ-Gedenkstätte in Bergen-Belsen Freundschaften für das Leben entstanden sind. Die 14-jährige Coona Sahm bestätigt, dass es unglaublich schön sei, dass in nur zehn Tagen solch innige Freundschaften zwischen Jugendlichen aus so unterschiedlichen Kulturen entstanden sind.

Spaß und Freizeit kamen während der gemeinsamen Zeit auch nicht zu kurz. Bei der Abschiedsfeier präsentierten die Jugendlichen Sketche, in denen sie die lustigsten Momente des Austauschs nachstellten. Klettern, Kanu fahren und Wandern waren ebenso Programmpunkte, wie der Besuch des Gasometers in Oberhausen und eine Führung durch das Haus der Geschichte in Bonn. An einem Tag ging es nach Köln. Morgens besichtigte die Gruppe die dortige orthodoxe Synagoge und nahm am Nachmittag an einer Führung über die Dächer des Kölner Doms teil.

Die 16-jährige Eliya Menashe verbrachte den freien Tag mit ihrer Gastfamilie in Venlo. "Es ist in Israel unvorstellbar, einfach über die Grenze in ein anderes Land zu fahren. Dass ich das einfach so konnte, war beeindruckend für mich." Aber auch das Land, die Stadt und das Picknick mit holländischen Leckereien an der Maas haben ihr sehr gut gefallen.

Dass der Austausch viel zu schnell vorüber ging, darüber waren sich bei der Abfahrt alle einig. Auch darüber, dass der Begriff Gastfamilie wörtlich zu verstehen sei. Den Satz "Bald werde ich meine israelische Schwester besuchen", äußerten viele Jugendliche nach dem Abschied mit Ausblick auf den Gegenbesuch in Hila, der schon diesem Oktober ansteht.

(RP)
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