Remscheid Ohne Furcht und Ekel - Kinder erforschen Spinnen

Remscheid · Zu kleinen Spinnenexperten wurden Teilnehmer des Kinderferienprogramms in der Natur-Schule Grund ausgebildet. Die Fünf- bis Zehnjährigen nahmen die Achtbeiner genauer unter die Lupe. Ausgerüstet mit Taschenlampe und einem geschärften Blick machte sich die zwölfköpfige Truppe um Diplom-Biologin Stefanie Barzen auf Erkundungstour durch die Naturschule.

 Die Workshop -Teilnehmer erfuhren viel über Spinnen, und sie suchten die Tiere mit den acht Beinen in der Natur-Schule.

Die Workshop -Teilnehmer erfuhren viel über Spinnen, und sie suchten die Tiere mit den acht Beinen in der Natur-Schule.

Foto: Schütz

Vom Klassenzimmer ging es hinauf bis unters Dach und wieder hinab bis in den Keller, immer auf der Suche nach den krabbelnden Tierchen und ihren Spinnenweben. "Da ist doch eine", bemerkte die siebenjährige Anna, während Joyce (7) mit der Taschenlampe in die Ecken der hohen Decken leuchtete. "Nein", widersprach der sechsjährige Louis sicher. "Das ist nur ein Häutungshemd." Solch eine abgeworfene Spinnenhaut eines größeren Exemplars hatte der Sechsjährige einen Moment vorher noch in der Hand gehalten. Währendessen erklärte Barzen den Kindern, dass Spinnen ihre Haut abwerfen, wenn sie wachsen und größer werden. Sie erklärte ihnen auch, dass Spinnen ihre acht Beinchen am Kopf tragen, was die Kinder beeindruckte. "Und acht Augen haben sie auch."

Längst nicht alle der zwölf Teilnehmer waren echte Spinnenfans. Einige von ihnen, beispielsweise die siebenjährige Anne, ekelt sich sogar vor den Krabbeltierchen. "Vielleicht habe ich nach dem Kurs heute aber keine Angst mehr vor Spinnen", sagte sie hoffnungsvoll. Während der Erkundungstour im Keller allerdings versuchte sie noch Abstand zu den tief hängenden Spinnenweben zu halten. Andere gingen wesentlich forscher ran und freuten sich, als sie in einer Ecke eine größere Spinne und viele kleine entdeckten.

"Da sitzt die Mutter mit ihren vielen Kindern erklärte Barzen. "Igitt, ich glaube, bei mir krabbelt eine Spinne rum", entfuhr es wenig später der siebenjährigen Joyce erschrocken. "Das ist keine Spinne", sagte Morten (6) nüchtern, während er Joyce unbeeindruckt anschaute. "Das sind nur deine Zöpfe."

Spielerisch, mit viel Anschauungsmaterial und Bewegung, teilweise auch draußen im Regen, lernten die Kinder viel über die nützlichen Tierchen, ihren anatomischen Aufbau und ihre Lebensweise, wie sie etwa andere Tiere mit ihrem Netz fangen und aussaugen. Die Kinder hatten offensichtlich großen Spaß, denn sie stellten viele Fragen und schauten sich bei ihren Erkundungstouren aufmerksam um. Der kleine Anton, mit fünf Jahren der jüngste Teilnehmer dieser Runde, brachte sogar überraschenderweise viel Wissen ein, etwa über die verschiedenen Netze, die unterschiedliche Spinnen jeweils weben. Das schöne runde Netz auf einem von Barzens Fotos erkannte der Fünfjährige sofort: "Das ist ein Radnetz." Da musste selbst die Biologin staunen.

(sebu)
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