Remscheid Open air-Dilemma vor dem Rathaus

Remscheid · Zwei Veranstalter wollen in den Sommerferien Rock-Konzerte am Löwen veranstalten. Stadt hofft auf Kompromiss.

Remscheid: Open air-Dilemma vor dem Rathaus
Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Kostenlose Freiluft-Konzerte zur Abendstunde auf dem Rathausplatz - diese Form der Sommerunterhaltung hat in den vergangenen Jahren in Remscheid immer mehr Freunde gefunden. Zunächst brachte die Agentur Joko Promotion aus Siegen die Reihe "Remscheid Live" an den Start. Im vorigen Jahr etablierte der Remscheider Gastronom und Konzertveranstalter Maximilian Süss, der die Musik- und Billardkneipe Rack'n' Roll an der Daniel-Schürmann-Straße betreibt, an selber Stelle mit dem Löwen-Festival eine neue Konzertreihe, die auf regionale Künstler setzte. Diese Konzerte kamen sehr gut an. Süss möchte gerne weitermachen.

Gute Nachrichten für das im Sommer nicht gerade überschäumende Kulturleben der Stadt, möchte man meinen. Doch die frisch geweckte Lust der Remscheider auf Rock bringt die Stadt nun in ein Dilemma. Sowohl Süss, als auch die Agentur Joko Promotion haben sich bei der Stadt für dieses Jahr um exakt den gleichen VeranstaltungsZeitraum beworben.

Beide wollen ihre Konzertreihe, die ein Konzert pro Woche vorsieht, in den sechs Wochen der Sommerferien durchführen. Die SPD-Fraktion machte am Donnerstagabend im Hauptausschuss der Stadt klar, dass sie im Zweifelsfall dem Remscheider Veranstalter Maximilian Süss den Vorzug geben möchte. Sie möchte heimische Initiativen unterstützen, sagte Bezirksbürgermeister Otto Mähler. Auch die CDU würde im Zweifelsfall lieber auf die regionale Karte setzen.

Für das Ansinnen der SPD sieht die Stadt aber keine gesetzliche Grundlage. Eine solche Auswahl sei "rechtlich nicht zulässig", sagte die neue Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke (CDU). Man könne einen Antragsteller nicht deshalb benachteiligen, weil er aus einer andere Stadt komme. Damit riskiere man auch eine Klage, sagte Reul-Nocke gestern auf BM-Anfrage.

Die Stadt hofft auf eine diplomatische Lösung. Das Ordnungsamt hat jetzt beide Veranstalter angeschrieben und einen Kompromiss vorgeschlagen: Jeder bekommt drei Termine in den Sommerferien und weicht ansonsten aus. "Wir haben beiden zusätzlich zwei Termine vor und nach den Ferien angeboten", sagte Reul-Nocke. So kämen sie auf jeweils fünf Termine.

Bis Ende Januar können die beiden Veranstalter zum Kompromiss Stellung nehmen. Sollte es keine Einigung geben, "werde ich beide zu einem klärenden Gespräch ins Rathaus bitten", sagte Reul-Nocke.

(RP)
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