Remscheid Open Air Kino - mit neuem Beamer entspannt in die Filmsaison starten

Remscheid · Die Gelbe Villa zeigt "The Revenant", "Er ist wieder da" "Der geilste Tag" und "Alles steht Kopf". Es gibt ein Vorprogramm mit Arbeiten von Jugendlichen.

Julia Dill, Leiterin der Kraftstation, blickt so entspannt wie nie auf die vier Open-Air-Abende im August und September. Mit dem neuen Beamer für 4000 Euro, den sie mittels eines Förderprogramms des Kultur-Ministeriums NRW bezahlen konnte, verbessert sich sowohl die Bild- als auch die Tonqualität im Garten der Gelben Villa. Die Gelbe Villa als Veranstalter spart somit die hohen Kosten für die Ausleihe eines Vorführgeräts. Als halbprofessioneller Kinobetreiber unterliegt sie aber den Marktgesetzen der Filmverleiher. Sie verlangen bei den Ausleihgebühren preislich feste Zusagen, unabhängig von der Zuschauerzahl. Je mehr Besucher zu den Abenden kommen, desto entspannter können Dill und ihre Kollegen auch wirtschaftlich die Veranstaltung betrachten.

"Wir haben uns auch in diesem Jahr nicht nach dem Super-Mainstream gerichtet", sagte Dill gestern bei der Vorstellung des Programms. Dennoch gibt es kein Nischenkino. Zwei Oscar-Gewinner sind dabei. Die Saison wird mit "The Revenant - der Rückkehrer" mit Leonardo DiCaprio eröffnet (19. August). In diesem großen Rache- und Abenteuerfilm geht die Sonne nicht auf. Cineasten lockt vor allem die geniale Kameraführung von Gonzales Inarritus. "Wir haben den Film mit unseren Medienpädagogen gesehen. Die haben nur gestaunt", erzählte Dill.

Mit "Alles steht Kopf" (9. September) wählte das Team der Kraftstation einen Animationsfilm aus den Pixa-Studios. Der Oscarpreisträger zeigt durch die Personalisierung von Emotionen, was im Kopf eines Mädchens mit den fünf Grundgefühlen Wut, Angst, Ekel, Freude und Kummer passiert, wenn es in eine andere Stadt umziehen muss und ihr alles fremd erscheint. Zum Thema Gefühle gibt es an diesem Abend auch einen großen Gefühlparcours und Bewegungsspiele. Auch beim Abend "Er ist wieder da" (26. August) gibt es einen eigenen Beitrag von Jugendlichen der Kraftstation. Vor dem Hauptfilm, der sich kritisch mit dem Thema "Hitler" auseinandersetzt, werden kleine Filme der Jugendlichen gezeigt. Zum Beispiel "Die Zeitkapsel". Für die Beschäftigung mit der Zeit der Nationalsozialisten wählten die jungen Filmer als Kulisse einen alten Bunker in Remscheid. Die Kraftstation bemüht sich bei Projekten dieser Art um eine kritische und selbstständige Sichtweise. Eine Komödie darf nicht fehlen: "Der geilste Tag" (2. September) mit Florian David Fitz als Andi und Matthias Schweighöfer als Beni. Beide lernen sich im Hospiz als Todkranke kennen und begeben sich auf Weltreise. Mit etwa 700 Besuchern rechnen die Veranstalter wieder. Alle Sicherheitsauflagen seien erfüllt. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken kommen der Jugendarbeit direkt zugute. Und "Bingo" wird auch gespielt. Der Eintritt kostet fünf/sechs Euro, Einlass ist jeweils um 20.30 Uhr.

(RP)
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