Remscheid Optimistische Party auf Hertie-Baustelle

Remscheid · Der neue Nahversorgungsschwerpunkt in Lennep an der Ecke Kölner Straße / Poststraße nimmt Gestalt an. Gestern Vormittag konnten sich geladene Gäste bei einer "Bauparty" des Bauherren Ten Brinke einen guten Überblick darüber verschaffen, was auf der Fläche des einstigen Hertie-Anbaus entsteht.

 Der neue Anbau am ehemaligen Hertie-Gebäude mit dem Parkdeck steht, die Fassade zur Kölner Straße ist fast verkleidet.

Der neue Anbau am ehemaligen Hertie-Gebäude mit dem Parkdeck steht, die Fassade zur Kölner Straße ist fast verkleidet.

Foto: Peter Meuter

Begrüßt wurden die Gäste im verglasten Haupteingang des neuen Komplexes. Der liegt an der Kölner Straße gegenüber dem Reisebüro Brüning und damit deutlich höher als das alte Kaufhaus-Entree an der Poststraße. Eine Treppe oder zwei Aufzüge führen nun herunter in die Geschäfte. Links geht es in den Edeka-Markt, rechts zu Aldi, das hier mit 1215 Quadratmetern deutlich mehr Platz hat als in vielen anderen Filialen in der Stadt. Das soll sich vor allem in einer anderen Warenpräsentation niederschlagen. Die Gänge werden breiter.

Mehr Platz noch als in ihrem gut laufenden Geschäft am Hasten haben auch Svenja und Guido Rötzel, die von Edeka den Zuschlag bekommen haben, in Lennep ein weiteres Geschäft zu eröffnen. "50 bis 60 Stellen werden geschaffen", berichtet Svenja Rötzel. Die ersten Mitarbeiter werden schon am Hasten eingearbeitet, um dann bei der Eröffnung in Lennep durchstarten zu können. Die Rückmeldung aus Lennep sei gut. "Die Leute freuen sich offenbar, dass wir kommen." Blumenladen und Bäckerei gehören auch in Lennep dazu.

Wann das genau sein wird, ließ Firmenchef Wim Ten Brinke gestern etwas im Ungefähren. "Anfang 2018" heißt die Sprachregelung. Seit 2011 sei man mit der Stadt im Gespräch gewesen, schilderte der Holländer, der seine Rede mit einer humorigen Anspielung auf die aktuelle Formkrise der holländischen Fußballnationalmannschaft einleitete. Ten Brinke nannte Zahlen: 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche werden entstehen, auf dem Parkdeck über den Geschäften ist Platz für 155 Autos.

"Sie bewegen hier etwas", dankte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) dem Investor. Der Leerstand bei Hertie und der Verfall des denkmalgeschützen Gebäudes habe den Lennepern lange auf der Seele gelegen. Nun entstehe ein "wichtiger Baustein" für die weitere Lenneper Entwicklung.

Im denkmalgeschützten Altbau habe "dringender Handlungsbedarf" bestanden, erinnerte Bezirks-Bürgermeister Markus Kötter (CDU) an die Probleme mit der seit 2009 leerstehenden Immobilie. Brandstiftung und Vandalismus hätten dem "Lenneper Schmuckstück" arg zugesetzt. Kötter sprach von einem gelungenen Bauprojekt, das beim Ziel der Wiederbelebung der Kölner Straße eine wichtige Rolle spiele. Weitere Anstrengungen seien dafür nötig.

Wer in die oberen Etagen des Hertie-Hauses zieht, sei noch unklar, sagte Projektleiter Christian Braun. Eine Nutzung mit Wohnungen sei derzeit ebenso denkbar wie die Schaffung von Büroflächen.

(hr)
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