Remscheid Orchesterfusion: Solingen will mehr Zeit

Remscheid · "Alles Unsinn" entfährt es dem Solinger SPD-Fraktionsvorsitzenden Ernst Lauterjung, angesprochen auf die Kritik aus Wuppertal und Remscheid, Solingen blockiere beim Thema Orchesterfusion.

Der Prüfauftrag der Solinger Gestaltungsmehrheit aus SPD, Bürgergemeinschaft für Solingen (BfS), Grünen und Linken zur Ratssitzung am 26. Mai stößt in den Nachbarstädten auf wenig Verständnis. Man fürchtet sowohl in Wuppertal als auch in Remscheid, dass wertvolle Zeit verloren geht.

Dennoch, den Aussagen von Remscheids Kulturdezernenten Christian Henkelmann, die Fusion der beiden Orchester sei längst beschlossene Sache, hatten auch die Wuppertaler widersprochen.

Solingens Mehrheitspolitiker jedenfalls wollen mehr Zeit für so eine schwerwiegende Entscheidung. "Wenn die Verwaltung Monate braucht, um ein Konzept vorzulegen, da wird man der Politik wohl auch zugestehen, dass sie Zeit für eine so weitreichende Entscheidung braucht", sagt Ernst Lauterjung, "da lassen wir uns von Remscheid und Wuppertal nicht drängen."

Schließlich fälle man jetzt eine Entscheidung für mehrere Jahrzehnte, da dürfe es auf ein paar Monate nicht ankommen. Dennoch sieht der Solinger SPD-Fraktionsvorsitzende gute Chancen, dass noch in diesem Jahr entschieden wird.

Leitstellen-Fusion ist gescheitert

Martin Bender von der BfS sieht es als gutes Recht Solingens als beteiligte Kommune an, eine solche Entscheidung reiflich zu überlegen. "Mit Fusionen sollte man sorgsam umgehen, sonst scheitern sie", sagt der BfS-Fraktionsvorsitzende.

Hätte man im Vorfeld der Fusion der Feuerwehrleitstelle Wuppertal und Solingen reiflicher überlegt, müsse man diesen Zusammenschluss jetzt nicht als gescheitert ansehen. Die angekündigten Einsparungen von 250 000 Euro seien auf 100 000 geschrumpft, jetzt brauche man auch noch mehr Personal.

Manfred Krause von den Grünen sieht trotz des Prüfantrags gute Chancen, das Thema Orchester noch vor der Sommerpause zu entscheiden. Er hat wie andere Politiker in Solingen die Befürchtung, dass nur der Arbeitskreis Orchesterfusion getagt habe und nicht jene, die andere Szenarien prüfen sollten.

Für Solingens Grüne ist klar, sie sind für die kleine Lösung mit verstärkter Zusammenarbeit der Kulturbüros in Remscheid und Solingen und der beiden Orchester.

In dem Prüfantrag an Solingens Verwaltung heißt es, man könne nach vollständiger Würdigung des Actori-Gutachtens die Darstellung einer Fusion der beiden Orchester als alternativlos nicht hinnehmen.

(RP)
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