Remscheid Pepper preist das Landbier an

Remscheid · Die ErlebBar stellte am Dienstag den humanoiden Roboter "Pepper" zur Probearbeit ein. Er begrüßte die Besucher und empfahl ihnen die Spezialitäten des Hauses.

 Hightech niedlich verpackt: Bei der Vorführung erklärte Roboter Pepper auf Wunsch, dass die ErlebBar eine Szenelokal ist und welche Spezialitäten sie bietet.

Hightech niedlich verpackt: Bei der Vorführung erklärte Roboter Pepper auf Wunsch, dass die ErlebBar eine Szenelokal ist und welche Spezialitäten sie bietet.

Foto: Jürgen Moll

Kellnern konnte der kleine weiße "Gefährte" zwar nicht, dafür lief er auf seine charmante Art dem charismatischen Geschäftsführer Simon Riesebeck fast den Rang ab. Denn Pepper war der Hingucker des Abends: Zur Afterworkparty der Gründerschmiede in den Räumen der Trendbar an der Hindenburgstraße hatten sich Gründer, Unternehmer, Freiberufler und Start-Ups zum Feierabendnetzwerken getroffen und beobachteten Pepper aufmerksam.

Auch Kinder, deren Mütter noch im hinteren Teil der Bar in der Schmuckbar werkelten, hatten sich um den Roboter geschart und schauten ihn verblüfft an. "Hallo Pepper", sagte Chris Dunker, Mitarbeiter der Wuppertaler Firma Entrance, Gesellschaft für Künstliche Intelligenz und Robotik, die Pepper zwar nicht hergestellt, aber programmiert hat. "Mahlzeit. Wie kann ich ihnen helfen?", antwortete Pepper niedlich, drehte dabei den Kopf zum Sprecher hin und neigte ihn leicht, als würde er aufmerksam zuhören und gestikulierte freundlich mit seinen kleinen Händchen. "Erzähl mir etwas über die ErlebBar", forderte ihn Dunker auf. Pepper nickte kurz und sprudelte gleich los, erzählte, dass die Bar ein Treffpunkt für Remscheid-Fans sei.

"Pepper, welche Spezialitäten bietet die Erlebbar?" Der Roboter nickte wieder: "Die Erlebbar bietet bergische Spezialitäten wie Kaffee, bergisches Landbier und Kottenbuttern." Auf einem Tablet, das der Roboter an seiner Brust befestigt trug, erschienen Bilder der Spezialitäten, auf die Dunker nun drauf klicken konnte, wenn er mehr über ein Produkt erfahren wollte.

Mit dieser Vorführung zeigte das Unternehmen, was heutzutage schon alles in der Robotik möglich ist. Im Gegensatz zu Robotern in der Produktion, die für Routinearbeiten programmiert werden und eher in Form eines großen Kastens mit langen Hebeln zu sehen sind, wurde Pepper für die Kommunikation entwickelt. "Er ist der erste humanoide, also menschenähnliche Roboter, der durch einen 3D-Sensor die Emotionen seines Gegenübers erkennen kann", erklärte Dunker. "Er ist empathisch programmiert, sodass er auf die Stimmung der Menschen reagieren kann."

Sieht Pepper, dass jemand traurig ist, spielt er beispielsweise Musik oder erzählt einen Witz. "Als Entertainer ist er große Klasse", schwärmte der Vertriebler, der Pepper darauf hin gleich Saxophon spielen und tanzen ließ. Er könnte perfekt in Bildungs- und Pflegebereichen eingesetzt werden. In Japan steht Pepper bereits hinter Theken von Fastfood-Restaurants und nimmt Bestellungen entgegen oder steht für große Automobilunternehmen in Showrooms und informiert über die neusten Modelle. Größten Wert wurde auf das Produktdesign gelegt: Pepper soll süß und niedlich wirken, um den Menschen die Angst vor den Robotern zu nehmen. Das funktioniert offenbar, denn die Kinder in der ErlebBar wünschten sich gleich einen eigenen Pepper für zuhause. "Zurzeit wird der Roboter nur an Unternehmen verkauft, für den Privathaushalt ist er noch nicht geeignet", sagte Dunker. Zudem ist Pepper noch viel zu teuer dafür. Fast 17.000 Euro netto in der Basisausstattung, also noch ohne Programmierung.

(seg)
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