Remscheid Perspektive für Förderkinder

Remscheid · Schüler mit besonderem Förderbedarf sollen künftig nicht nur Förderschulen und die Hauptschulen Wilhemstraße und Rosenhügel besuchen können, sondern bei Eignung auch andere weiterführenden Schulen. Bei einem Gespräch mit Experten aus Praxis und Verwaltung wurden am Montag Perspektiven für Remscheid aufgezeigt. In der Diskussion zeigte sich, dass Schulen offen für ein Angebot integrativer Lerngruppen sind, aber noch Klärungsbedarf besteht.

Was ändert sich im neuen Schuljahr? Die Schüler mit Förderbedarf, die zurzeit den gemeinsamen Unterricht behinderter und nichtbehinderte Kinder an einer von vier Grundschulen besuchen, wechseln bei Eignung in integrative Lerngruppen (IL) an den Hauptschulen.

Alle vier Gymnasien haben sich bereit erklärt, IL einzurichten. Ob dies bereits im Schuljahr 2010/11 möglich ist, hängt auch davon ab, wie viele Sonderpädagogen das Land stellt. Gesamt- und Realschulen wollen ab 2011/12 das Angebot unterbreiten. Dabei geht es um "zieldifferenten Unterricht", das heißt, bei Förderkindern werden nicht die gleichen Lernziele zugrunde gelegt wie bei den anderen.

Wird jede Schule mitmachen?

Nein, es ist geplant, Schwerpunktschulen zu bilden, das heißt beispielsweise von jeder Schulform eine auszuwählen, die IL anbietet.

Welche Kriterien sind zu prüfen? Für Differenzierungsmöglichkeiten müssen Räume vorhanden sein. Benötigt werden eine spezielle Sachausstattung und Integrationshilfen. Dies soll mit der Bezirksregierung geklärt werden.

Sind die Schulen barrierefrei? Ziel sei, dass mindestens eine Schule jeder Schulform barrierefrei ist, sagte Dezernent Burkhard Mast-Weisz. Dafür seien umfangreiche Umbauten und der Einbau von Fahrstühlen erforderlich. Auch künftig werden etwa blinde Kinder eine auswärtige Spezialschule besuchen. Die Schulaufsicht lege fest, wo der "Förderer" für den jeweiligen Förderbedarf ist, sagte Schulverwaltungsamtsleiter Jörg Biermann.

Werden sonderpädagogische Kompetenzzentren eingerichtet? "Es sind für Remscheid keine Zentren beantragt", sagte Mast-Weisz. Diese Zentren steckten in der Pilotphase. Es fehlen noch Lehrpläne, sagte eine Vertreterin der Bezirksregierung. Die Idee: Förderschulen sollen zu Kompetenzzentren für sonderpädagogische Förderung ausgebaut werden mit dem Ziel, dass Schüler häufiger als bisher wohnortnah und integrativ an Regelschulen beschult werden können.

Wie werden weiterführende Schulen auf die neue Aufgabe vorbereitet?

Ein Gymnasiallehrer forderte zentrale Fortbildungen für Lehrer. Gespräch darüber werden noch geführt. KOMMENTAR

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(RP)
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