Remscheid Petition gegen Fuchsjagd gestartet

Remscheid · Remscheiderin Brita Günther hält das Jagen für kontraproduktiv. Die Jäger verteidigen das Vorgehen.

Die nächste Winterfuchsbejagung von Hegering und Hegegemeinschaft in Hückeswagen startet morgen. Auf Widerstand stößt die Aktion bei der Remscheider Tierschützerin Brita Günther. Unter dem Motto "Stoppt das Fuchsmassaker in Hückeswagen und Wipperfürth" hat sie eine Online-Petition gegen die Fuchsjagd gestartet. Der Abschuss der Füchse sei überflüssig, denn Füchse würden zum Ökosystem gehören und keine Krankheiten mehr verbreiten, argumentiert sie. Die Fuchsjagd würde nicht nur für die Füchse, sondern für alle Wildtiere einen enormen Stress bedeuten.

"Dabei ist das Hauptargument, die Tollwut, nahezu ausgerottet, und eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen in Europa", schreibt Günther. Auch die immer wieder genannte Rechtfertigung der Ausrottung von Niederwild durch den Fuchs sei in keiner Weise belegt. Sie habe beim Verein "Wildtierschutz Deutschland" erfahren, dass die Jagd sogar kontraproduktiv sei: Je stärker Füchse bejagt werden, desto mehr Nachwuchs gibt es - eine Regulation von Fuchsbeständen sei weder nötig, noch sei sie mit jagdlichen Mitteln überhaupt möglich.

Die Jäger in Hückeswagen wehren sich gegen die Kritik an der Fuchsjagd. "Da werden viele Dinge einfach falsch wiedergegeben", sagt Johannes Meyer-Frankenfeld, Leiter des Hückeswagener Hegerings. Er sei erstaunt, dass eine so kleine Jagd in der Schloss-Stadt in den sozialen Netzwerken um die ganze Welt geht. "Richtig ist, dass es eine revierübergreifende Jagd auf Rehwild, Wildschweine und Füchse gibt. Bei dem vorhanden hohen Bestand an Wildschweinen ist diese Jagd daher dringend geboten", sagt er. Der Fuchs habe in der heutigen Kulturlandschaft keine natürlichen Feinde, außer dem Auto vielleicht. Er könne sich daher unbegrenzt vermehren. Darin liege das Problem.

"In den 1990-Jahren hatten wir im Oberbergischen Kreis ein großes Problem mit der Tollwut. Erst groß angelegte Impfaktionen, zunächst mit uns Jägern und dann per Flugzeug konnten diese tödliche Seuche eindämmen. In den vergangenen Jahren konnten wir ein vermehrtes Auftreten der Fuchsräude feststellen, diese ist sehr ansteckend für Hund und Katze", erklärt Meyer-Frankenfeld. Daher müsse der Fuchsbestand auf ein verträgliches Maß reduziert werden, um diese Ansteckungsgefahr unter den Füchsen zu verhindern.

Die Tiere würden außerdem zu Kontrollzwecken des Veterinäramtes benötigt, um festzustellen, ob Tollwut, Räude oder Fuchsbandwurm auf dem Vormarsch sind. "Des Weiteren werden die Winterfuchsfelle der Pelzindustrie zur Verfügung gestellt. Hier ist ein neuer Trend zu mehr Pelzen festzustellen", berichtet der Hegeringleiter.

(RP)
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