Remscheid Pfand-Tasche soll die Umwelt schonen

Remscheid · Bergische Buchhandlung hat Baumwolltasche auf Leihbasis eingeführt. Umdenken beimPlastikmüll auch in anderen Geschäften.

 Aktiv gegen den Plastikmüll - Buchhändlerin Britta Frede setzt auf Leihtaschen

Aktiv gegen den Plastikmüll - Buchhändlerin Britta Frede setzt auf Leihtaschen

Foto: Moll Jürgen

Wer beim Bücherbummel in der Buchhandlung R. Schmitz in der Lenneper Altstadt ein Buch entdeckt, ohne ein geeignetes Tragebehältnis dabei zu haben, bekommt dort seit kurzem ein neues Angebot. Die BagToUse ist eine Pfandtasche aus schadstoffgeprüfter Baumwolle, die man für dem Preis von einem Euro leihen kann. Wer sie zurückbringt, bekommt seinen Pfand zurück.

Die Bergische Buchhandlung, zu der auch das Lenneper Geschäft gehört, will auf diesem Weg den Verbrauch der wenig umweltfreundlichen Plastiktüten reduzieren, sagt Leiter Thomas Halbach. "Wir setzten die neue EU-Richtlinie freiwillig um. Wir möchten unseren Beitrag zur Erreichung der Umweltziele leisten."

Plastiktüten bekommt der Kunde in Lennep zwar immer noch, muss aber ab jetzt dafür zahlen - zwischen zehn und dreißig Cent je nach Größe. Ziel sei es, den Verbrauch der Plastiktüten um 80 Prozent zu senken, sagt Halbach. Mittelfristig will die Bergische Buchhandlung ganz ohne sie auskommen. Bewusst verzichte man auch auf Papiertüten mit Henkel als Ersatz, denn deren Ökobilanz sei auch nicht besser als die der Plastiktüte.

Halbach sieht seine Kunden offen für diesen Weg. Viele brächten bereits jetzt eigene Taschen zum Buchkauf mit. Auch an anderen Stellen in der Stadt zeigt sich, dass die Remscheider auf umweltfreundliche Verpackungen achten. "Viele kommen mit einer eigenen Tasche oder Gläsern auf dem Markt einkaufen", sagt etwa Katja Obermeit. Seit vier Monaten verkaufen sie und ihr Mann Frank Käse und Wurst vor dem Rathaus - und sind begeistert von der Achtsamkeit ihrer Kunden. "Anfangs waren wir überrascht, wie viele ihre eigenen Taschen mitbringen", erinnert sich die Verkäuferin. Schon jetzt verkaufen die Obermeits etwa 80 Prozent ihrer Waren in Papierumhüllungen. "Wir wollen den Anteil aber noch steigern", so Frank Obermeit.

Bei Familie Niepenberg ein paar Stände weiter gibt es Obst und Gemüse - zwar teilweise in Plastikschälchen, "aber die nehmen wir immer zurück und lassen sie recyclen", erzählt Verkäuferin Marita Niepenberg. Zum Tragen der Einkäufe geben die Niepenbergs ihren Kunden Papiertüten mit. "Wir machen das seit 65 Jahren so, weil es einfach umweltfreundlicher ist."

Nicht nur auf dem Markt, auch im Allee-Center hat das Umweltbewusstsein Einzug gehalten. Im DM-Drogerie-Markt etwa gibt es Pfandstofftaschen, die kostenlos gewechselt werden können, erklärt Filialleiterin Korinna Beyer. "Immer mehr Leute bringen aber auch ihre eigenen Taschen mit."

(RP)
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