Röntgen-Festwoche Plakette für einen Pionier der Forschung

Remscheid · Die Verleihung der Röntgen-Plakette an Prof. Sunil K. Sinha von der University of California war der Höhepunkt der Röntgen-Festwoche. Der Wissenschaftler gilt als herausragender Pionier bei der Erforschung von Oberflächen mit Hilfe von Röntgenstrahlen.

 Preisträger Sunil K.Sinha (vorn) sowie Derek Kelly , Burckard Mast-Weisz , Ulrich Mödder, Metin Tolan , Helmut Dosch und Thomas Grünewald (v. li.).

Preisträger Sunil K.Sinha (vorn) sowie Derek Kelly , Burckard Mast-Weisz , Ulrich Mödder, Metin Tolan , Helmut Dosch und Thomas Grünewald (v. li.).

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

In seinem auf englisch gehaltenen Festvortrag gab der neue Plakettenträger einen Einblick in sein Forschungsgebiet, bei dem es im weitesten Sinne um die Erforschung von Oberflächen, ihrer Struktur und Dynamik geht. Dabei waren die höchst komplexen Zusammenhänge selbst für wissenschaftlich interessierte Laien schwerlich nachzuvollziehen. Wie angesehen die Persönlichkeit des Physikers und seine Forschungsarbeit in Kreisen der Wissenschaft ist, zeigte indes die Gästeliste, auf der sich neben Vertretern aus Rat und Verwaltung auch solche aus Ministerien von Land und Bund sowie drei ehemalige Plakettenträger befanden.

 Astrid Geier (li.) und Anika Seidel vom "Miniclub" führen Jasmin Hobinger (Mitte) beim Museumstag durch Röntgens Arbeitszimmer.

Astrid Geier (li.) und Anika Seidel vom "Miniclub" führen Jasmin Hobinger (Mitte) beim Museumstag durch Röntgens Arbeitszimmer.

Foto: Nico Hertgen

Darunter Professor Dr. Helmut Dosch, Direktor des Forschungszentrums für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung DESY in Hamburg. In seiner Laudatio zeigte er den Werdegang Sinhas auf, der ihn von Indien über Großbritannien in die USA führte. "Ich bin sehr geehrt und überwältigt über diese Auszeichnung, gerade weil sie im Namen Röntgens verliehen wird", wandte sich der Preisträger selbst an die Festversammlung, nachdem er die Plakette von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz entgegengenommen hatte. Wilhelm Conrad Röntgen habe der Wissenschaft durch seine Freude an der Forschung neue Wege eröffnet, sagte Prof. Ulrich Mödder, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Röntgen-Museums.

Sunil K. Sinha ist der erste Plakettenträger, der den Wissenschaftspreis in der Klosterkirche im Empfang nahm. Bislang hatte der Festakt immer in der Aula des Röntgen-Gymnasiums stattgefunden. Dass es keine schlechte Entscheidung war, die Veranstaltung in die Lenneper Altstadt und in die Nähe des Röntgen-Museums zu verlegen, zeigte die gute Resonanz. Der Minoritensaal war gut gefüllt, und das barrierefrei zu erreichende Kulturzentrum ermöglichte den Besuch auch für gehbehinderte Menschen.

"Ich bin angetan von diesem inspirierenden, feinen Ort, an dem sich heute herausragende Persönlichkeiten der Wissenschaft zusammenfinden", sagte Dr. Thomas Grünewald, Staatssekretär im NRW-Wissenschaftsministerium. Die Plakette mit ihrer hohen Reputation sei ein ausgezeichnetes Merkmal der Stadt Remscheid. Das Röntgen-Museum mit seiner didaktischen Neuausrichtung sei hervorragend geeignet, zu einem Haus junger Forscher zu werden. Davon konnte sich die Öffentlichkeit beim gestrigen "Tag des Museums" ein Bild machen. Dass die Röntgen-Plakette in diesem Jahr an den indisch-amerikanischen Forscher Sinha verliehen werde, sei in Zeiten, in denen es um die transatlantischen Beziehungen nicht immer zum Besten bestellt sei, auch ein Zeichen guter Diplomatie, sagte Derek Kelly in seinem Grußwort. "Wir teilen dieselben Werte", hob der US-Vizekonsul hervor.

(RP)
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