Remscheid Politik berät Plan für Krankenhaus-Ruine

Remscheid · 105 neue Wohneinheiten sollen in Lennep am Hackenberg entstehen. Interesse an Einfamilienhäusern ist groß.

 Schandfleck in Lennep - das alte Klinikgebäude steht schon lange leer. Sie sollen verschwinden, nachdem der Bebauungsplan genehmigt ist.

Schandfleck in Lennep - das alte Klinikgebäude steht schon lange leer. Sie sollen verschwinden, nachdem der Bebauungsplan genehmigt ist.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Einige Jahre hat es gedauert, nun kommen die Pläne für die Bebauung des Krankenhaus-Geländes von Sana in Lennep in Bewegung. Der Bebauungsplan mit der Nummer 612 wird im April in die politischen Ausschüsse kommen. Am 22. April wird sich die Bezirksvertretung Lennep als erstes Gremium mit den Plänen beschäftigen, auf dem Grundstück am Hackenberg 105 Wohneinheiten zu errichten.

Wie berichtet, sollen dort mit Bauträgern zwei Mehrfamilienhäuser mit etwa je sechs Wohneinheiten, 43 Reihenhäuser und zwölf Doppelhaushälften verwirklicht werden. Ohne Bauträger und im freien Verkauf sollen 48 baureife Grundstücke für freistehende Einfamilienhäuser den Häuslebauern angeboten werden.

Im Mai soll der Hauptausschuss die Offenlage des Bebauungsplans beschließen. Vier Wochen liegen die Pläne danach zur Ansicht offen. Es ist das zweite Mal, dass Bürger und Institutionen Anregungen und Bedenken zu den Plänen am Hackenberg äußern können. Dieser neue Anlauf wird nötig, weil es seit der ersten Runde im Jahr 2010 auf Anregung des Investors einige Änderungen in der Planung gegeben hat, berichtet Sabine Strüwe-Rosenbaum vom Bauamt der Stadt.

So wird jetzt die Erschließungsstraße in das Wohngebiet etwas anders verlaufen. Auch die Dichte der Bebauung weicht ab von den ersten Plänen aus dem Jahre 2010. Die Ausdehnung des eigentlichen Wohngebiets ist aber unverändert.

Ein wichtiges Thema der Gespräche zwischen Stadt und Investor war die Entwässerung der durch den Bau versiegelten Flächen. Nicht alles kann über das vorhandene Regenüberlaufbecken der Technischen Betriebe Remscheid geregelt werden. Daher werde ein Teil des Wassers auf den Grundstücken versickern, die im westlichen Bereich am Rande des Grüngürtels liegen, sagt Strüwe-Rosenbaum. Dazu gibt es umfangreiche Gutachten.

Jürgen Bruckner, Entwickler beim Vermarkter Weber Consulting in Pforzheim, hofft, dass der Rat im Herbst den Bebauungsplan absegnet und im Anschluss dann zügig mit dem Abriss der Krankenhausruine begonnen werden kann, die in den vergangenen Jahren immer wieder Ort von spektakulären Brandeinsätzen war, weil Vandalen hier Müll und Möbel in Brand setzten. Auch ein Sicherheitsdienst konnte dies nicht verhindern.

Anfang 2016 soll dann mit der Erschließung des Geländes zwischen Hans-Potyka-Straße und Virchowstraße begonnen werden. Interessenten für die Grundstücke gebe es schon reichlich, berichtet Bruckner. Einige stehen bereits seit Jahren auf seinem Zettel und mussten vertröstet werden. "Jetzt sind wir aber auf einem guten Weg", sagt Bruckner.

(RP)
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