Remscheid Politik entscheidet über DOC-Nahtstelle

Remscheid · Gutachter schlagen zwei Verkehrsvarianten rund ums Einkaufsdorf vor - in einer ist die Spielberggasse fast autofrei.

 Blick in die Lenneper Spielberggasse im Bereich zwischen Grundschule und Altstadt. Hier soll der Übergang zum DOC gestaltet werden.

Blick in die Lenneper Spielberggasse im Bereich zwischen Grundschule und Altstadt. Hier soll der Übergang zum DOC gestaltet werden.

Foto: Jürgen Moll

Die in Lennep heiß diskutierte Verkehrsplanung rund ums geplante Designer Outlet Center (DOC) nimmt auf Wunsch der Politik konkretere Formen an: Für das unmittelbare Umfeld des neuen Einkaufsdorfs haben Gutachter zwei Varian-ten erarbeitet. Sie zeigen auf, wie die Verkehrsströme geführt werden können und welche Auswirkungen dies jeweils im Gesamtgeflecht hat. Außerdem geht es in den Gutachten um schalltechnische Fragen und Emissionen. Das berichtete Remscheids Stadtplanerin Sigrid Burkhart am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep (BV).

In einer Sondersitzung sollen die Bezirksvertreter im Dezember entscheiden, für welche der beiden Lösungen sie plädieren. Ein Vorschlag sehe vor, dass in der Spielberggasse nur Anliegerverkehr erlaubt ist, sagte Burkhart auf Nachfrage von Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU). Ob dies die Variante ist, die die Stadtverwaltung der Politik empfehlen wird, blieb in der Sitzung offen.

Zum Hintergrund: Die Spielberggasse, eine kleine Straße an der Stirnseite der katholischen Grundschule Am Stadion, bildet die "Nahtstelle" zwischen der DOC-Fläche und der historischen Altstadt. Die DOC-Pläne sehen vor, dass ein Aussichtsturm und ein Platz einen Übergang zwischen "Neu" und "Alt" schaffen. Je nach Gestaltung kann die Spielberggasse beide Bereiche trennen oder einen sanften Übergang schaffen, damit vor allem auswärtige Besucher des DOC den Weg ins Städtchen finden, dort einkehren, shoppen oder Museen besuchen. Das könnte Lennep belebende Impulse bescheren. Welche Rolle die Spielberggasse künftig im Verkehrsgeflecht spielen wird, interessierte vor allem zwei Fraktionen. So haben die Grünen vehement gefordert, dass die Gasse autofrei wird, nachdem der jüngste Entwurf zur Verkehrsplanung dort eine verkehrsberuhigte "Mischverkehrsfläche" vorsah: Autos sollen zwar weiterhin fahren dürfen, allerdings nur noch langsam, hieß es. Durch Verwendung eines bestimmten Pflasters solle der Verkehrsweg "unattraktiv" werden, so dass ihn Autofahrer meiden - mit dem Effekt, dass die angenommene Anzahl von 5500 durchfahrenden Autos auf dann 2500 am Tag reduziert wird. Und die CDU forderte in einem Antrag für den Hauptausschuss eine Analyse, wie sich eine autofreie Spielberggasse auf die Verkehrsströme rund um das DOC auswirken würde. Fakt ist: Wird die Spielberggasse vom Verkehr entlastet, steigen die Belastungen an anderen Stellen.

(RP)
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