Remscheid Polizei will noch schneller werden

Remscheid · Schlägereien, schwere Verkehrsunfälle und Einbrecher - bei Einsätzen der Polizei kommt es oft auf jede Sekunde an. Wobei die Beamten des auch für Remscheid zuständigen Polizeipräsidiums Wuppertal durchaus zu den schnellen Polizeitruppen im Lande gehören. Das hat eine Untersuchung ergeben.

 Schnell vor Ort: Die Polizei beim Einsatz auf der Allee.

Schnell vor Ort: Die Polizei beim Einsatz auf der Allee.

Foto: kollmann

Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage der CDU-Landtagsfraktion durch NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hervor, die in der vergangenen Woche im Innenausschuss des Landtages auf der Tagesordnung stand.

Demnach benötigten die Polizisten im Städtedreieck im zurückliegenden Jahr durchschnittlich 14 Minuten und 51 Sekunden, um - gerechnet von der ersten Alarmierung - zu den jeweiligen Einsatzorten zu gelangen. Damit waren die bergischen Beamten zwar exakt 13 Sekunden langsamer als noch 2015. Gleichwohl belegte das Polizeipräsidium Wuppertal im Vergleich unter allen 18 NRW-Präsidien mit Rang acht weiter einen Platz im oberen Mittelfeld.

"Tatsächlich hängt diese Zahl von sehr verschiedenen Faktoren ab", sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag auf Anfrage unserer Redaktion. So spielten beispielsweise mitunter ganz profane Gründe wie innerstädtische Baustellen für Verzögerungen eine Rolle, hieß es aus dem Hause von Minister Jäger, wo man sich mit den Werten für Solingen, Remscheid und Wuppertal gleichwohl zufrieden zeigte.

Eine Einschätzung, die man bei der Polizei teilt. Trotzdem kündigte ein Sprecher der Behörde gestern an, auch in Zukunft an einer Verkürzung der Anfahrtszeiten zu arbeiten. Zugleich wirbt die Behörde um Verständnis bei den Bürgern. Wenn etwa ein dringender Notfall über die 110 in der Leitstelle auflaufe, sei es bisweilen notwendig, kleinere Sachen wie Unfälle mit Bagatellschäden nach hinten zu schieben, hieß es bei der Polizei.

Indes sind sich Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher sowie ihre Kollegen darüber im klaren, dass ein zügiges Erscheinen an möglichst allen Einsatzorten mitentscheidend für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist. Deshalb wird die Zahl der Streifenwagen je nach Tages- und Wochenzeit variabel gehandhabt.

Im Regelfall steuern die Polizisten ihre neuen Einsatzorte sozusagen aus laufender Fahrt an. "Die Stadt ist in verschiedene Bezirke aufgeteilt, die ständig bestreift werden", sagte der Polizeisprecher. Und kommt dann von der Zentrale die Information über einen neuen Einsatz, übernimmt stets die Streifenwagenbesetzung, die gerade am nächsten ist.

Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass Hilfe im Notfall unverzüglich zur Stelle ist. Gleichzeitig heißt dies aber auch, dass Beteiligte an kleineren Unfällen auch schon mal eine halbe Stunde auf eine Streife warten müssen.

(RP)
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