Remscheid Pro Arte will mit hochwertigen Ausstellungen die Galerie retten

Remscheid · Zu einer festen Summe an Sponsorengeldern will sich der Kunstverein nicht verpflichten. Er begrüßt den Einzug der Kunstschule in die Räume.

 Pro Arte-Sprecher Reinhard Jammers (re.) zusammen mit dem künstlerischen Leiter Oliver Zybok im Garten der Galerie.

Pro Arte-Sprecher Reinhard Jammers (re.) zusammen mit dem künstlerischen Leiter Oliver Zybok im Garten der Galerie.

Foto: Jürgen Moll

Mit Fotografien aus dem Archiv des Bauhauses, Werken von Tony Cragg und Wolfgang Tillmans sowie weiteren renommierten Bauhausschülern will der Verein Pro Arte in den nächsten Jahren die Ausstellungsbetrieb in der Städtischen Galerie bedienen. Außerdem sollen regionale Künstler ein eigenes Ausstellungsforum bekommen. Um den Etat der Stadt zu entlasten, will Reinhard Jammers, Sprecher von Pro Arte, sich um ein Sponsoring bemühen. "Ich bin zuversichtlich, dass es in Remscheid genügend Menschen gibt, die dieses Ausstellungskonzept finanziell unterstützen", sagt Jammers.

Bei der Versammlung von Pro Arte in der Galerie habe die anwesenden 15 Mitglieder das Konzept von Jammers einhellig begrüßt. Im Gespräch mit der Bergischen Morgenpost lehnte es Jammers aber ab, konkrete Zahlen zu nennen. "Ich kann und will keine Verpflichtung eingehen, für die die Mitglieder oder ich persönlich haftbar gemacht werden könnten", sagte Jammers. Dieses Konzept sei als Vorschlag gedacht an die Politik, den Schließungsbeschluss noch einmal zu überdenken.

Bis zum Ende des Jahres muss der Rat eine Entscheidung fällen, ob der Schließungsbeschluss von 2012 eingehalten wird. Das würde bedeuten, dass die Räume der beiden bergischen Häuser an der Scharffstraße geschlossen werden. Nach dem Willen der SPD soll in die beiden Häuser die Musik- und Kunstschule umziehen. Dafür liegen aber noch keine belastbaren Zahlen vor, was ein solcher Umzug die Stadt kosten würde. Pro Arte begrüßt, wenn die Galerie Räume verlieren würde und dafür Kunstschüler dort einziehen. "Das wäre ein in Deutschland einmaliges Konzept, wenn eine Kunstschule für Schüler in eine lebendige Galerie einzieht", sagt Jammers. Dass das Sponsoring-Konzept von Pro Arte funktionieren kann, hat die Ausstellung "Das Bauhaus und seine Schüler" gezeigt. Auf Vermittlung von Jammers ist es gelungen, die Archive des Bauhauses zu öffnen, und Arbeiten von Schülern der großen, aber kurzen Bauhausära zu zeigen. In Remscheid wurde der Nachlass zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. An der Güte dieser Werkschau sollen sich auch die künftigen Ausstellungen messen lassen.

Der Ausstellungsbetrieb ohne Kosten für das Haus beläuft sich bisher auf etwa 40 000 Euro. Von vielen Seiten bemängelt wird die Besucherquote. In den vergangenen anderthalb Jahren kamen 3289 Besucher in die Städtische Galerie. Die meisten, 2416, besuchten die Eröffnungen. 873 zahlende Besucher wurden registriert.

(RP)
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