Remscheid Puppen erobern Herzen von Jung und Alt

Remscheid · Organisator und Kooperationspartner des Lenneper Puppenspielfestivals verlegten die Spielorte bei Regen nach innen.

Remscheid: Puppen-Festival begeistert Kinder
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Remscheid: Puppen-Festival begeistert Kinder

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Ein Schluchzen erfüllt die Lenneper Stadtkirche. "Unsere Tochter hat sich ihre langen, goldenen Haare abgeschnitten und trägt jetzt Fusseln auf dem Kopf. Womit habe ich das verdient?", wendet sich König Hans-Hannibal zeternd an Gattin Königin Luise-Markise. Ob dieser ungewöhnlichen Interpretation des Grimmschen "Dornröschen" müssen auch die Erwachsenen schmunzeln. Das Wetter war dem fünften Lenneper Puppenspielfestival zwar am Wochenende nicht hold, die kleinen und großen Besucherinnen und Besucher kamen aber trotzdem.

Das Stadtmarketing als Veranstalter hatte mit Rücksprache der Kooperationspartner die Spielorte nach innen gelegt. Bereits im Vorfeld hatte man dafür alternative Orte ausgesucht. So wich das Puppentheater Petra Abersmann vom Kirchplatz in die evangelische Kirche aus, wo ein schwarzer Vorhang vor dem Altar die Bühne markierte. Kinder und Eltern nahmen auf den Kirchenbänken und auf aufgestellten Stühlen Platz, um das Geschehen hautnah verfolgen zu können. Weil die Stücke zeitversetzt gezeigt wurden, wanderte das Publikum wie in den Vorjahren von einem Aufführungsort zum nächsten.

Da die Altstadtbühne den Puppenspielern ein Dach über dem Kopf bot, wurde dieser Ort beibehalten. Der Verein Lennep Offensiv hatte zudem für Zuschauer große Pavillons aufgestellt, unter denen sie auf Bänken im Trocknen sitzen konnten. Bei allen Vorstellungen des Lenneper Festivals galt: Kinder saßen in der ersten Reihe, die Erwachsenen mussten sich diesmal hinten anstellen. Da erfuhren sie doch von den "Olchis" aus Schmuddelfing, dass Reinlichkeit gar nicht mal so förderlich ist - zumindest in Olchifamilien nicht. Baby-Olchi ist nämlich krank und hat hässliche Punkte auf der Haut. "Sie haben ihn gebadet", heißt es entsetzt. "Mit Seife? Pah, auch das noch!", klagt der Olchi-Vater und die Kinder kreischen vor Vergnügen.

Vorwiegend waren Eltern und Großeltern mit kleineren Kindern unterwegs, die sich mit dem Programmheft in der Hand gezielt die Stücke aussuchten oder mit den anderen Puppenspielfans von einem Ort zum anderen zogen. Zwischendrin wurde ein Stop bei der Puppenspielgastronomie auf dem unteren Alter Markt gemacht. Dort hatte der Förderverein der evangelischen Kindertagesstätte Albrecht-Thaer-Straße seine Zelte aufgeschlagen und bewirtete die Gäste zu familienfreundlichen Preisen. "Die Eltern haben Kuchen und Waffelteig gespendet und auch unsere Erzieherinnen helfen kräftig mit", sagte Vereinsvorsitzender Norbert Diez. Die Einnahmen sollen in die Anschaffung einer Wasserlandschaft für den Außenbereich der Kita investiert werden. Dass das von der Remscheider Firma Vaillant gesponserte Puppenspielfestival bei den Familien gefragt ist, bestätigten die Kita-Mitarbeiterinnen. "Schön ist auch, dass alle Veranstaltungen kostenlos besucht werden können", lobte Erzieherin Claudia Rocke. Dieses Angebot gebe es ja heute für Familien nicht mehr allzu oft.

(RP)
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