Überfall auf Pfarrer Räuber drohen bis zu 15 Jahre Haft

Remscheid · Am 8. März beginnt der Prozess gegen einen Albaner, der gemeinsam mit einem Komplizen einen Remscheider Pfarrer überfallen haben soll. Die Männer sollen den Geistlichen geschlagen, getreten und mit einem Messer bedroht haben.

Einem 28-jährigen Asylbewerber aus Albanien, der gestanden hat, am 9. November 2015 den Lenneper Pfarrer Jürgen B. nachts im Pfarrhaus brutal überfallen und ausgeraubt zu haben, wird jetzt der Prozess gemacht. Er beginnt am Dienstag, 8. März, vor dem Wuppertaler Landgericht. Es sind zunächst zwei Verhandlungstage angesetzt. Von dem Komplizen des Mannes, der ihn bei dem Überfall begleitet hatte, fehlt weiter jede Spur. "Die Ermittlungen laufen mit Hochdruck", sagt Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert.

Täter schlugen den Pfarrer und fesselten ihn

Der Überfall auf den katholischen Pfarrer hatte gerade auch wegen seiner Brutalität für großes Aufsehen gesorgt. Pfarrer B. hatte in der Nacht verdächtige Geräusche im Pfarrhaus wahrgenommen und die beiden Einbrecher überrascht. Die beiden Männer bedrohten den 56-Jährigen mit einem Messer, schlugen und traten ihn, um an Geld oder Wertsachen heranzukommen. Sie fesselten den Pfarrer, durchsuchten das Haus, fanden aber nur wenig Beute, darunter einen geringen Bargeldbetrag und verschwanden schließlich mit dem Auto des Geistlichen. Den abgestellten Wagen fanden die Ermittler wenige Tage vor der Festnahme unweit des Düsseldorfer Asylbewerberheimes.

Unterdessen verdichteten sich weitere Hinweise, die die Kripo schließlich zu dem 28-Jährigen führten. Am 22. Dezember klickten im Düsseldorfer Asylbewerberheim die Handschellen. Entscheidend soll ein Beutestück gewesen sein, das die Polizei auf die Spur des Räubers brachte.

Beschuldigtem drohen bis zu 15 Jahre Haft

Bei den Vernehmungen gab sich der 28-Jährige wortkarg. Angesichts erdrückender Beweismittel gab er die Tat zu. Seinen Komplizen will er angeblich nicht näher gekannt haben. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen schweren Raubes. Im Fall einer Verurteilung drohen dem jungen Albaner nun bis zu 15 Jahre Haft.

(bu)
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