Neue Treffpunkte für Jugendliche Randale — Stadt will Allee-Center helfen

Remscheid · Jugendgruppen auf dem Rathausplatz sollen von Streetworker angesprochen werden. Ziel ist es, der Szene andere Treffpunkte anzubieten. Center-Managerin sieht Stadt auch beim nächtlichen Durchgang in der Pflicht.

 Andra Schwenke (l.) hat die Stadt um Hilfe gebeten. Die Situation rund um das Center soll besser in den Blick genommen werden.

Andra Schwenke (l.) hat die Stadt um Hilfe gebeten. Die Situation rund um das Center soll besser in den Blick genommen werden.

Foto: Jürgen Moll

Von einem "sozialen Brennpunkt" wollte Sozialdezernent Thomas Neuhaus in der Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstagabend auf Nachfrage der CDU nicht sprechen. Dass sich der dem Rathaus zugewandte Eingangsbereich zum Allee-Center in den vergangenen Monaten zum Treffpunkt einer größeren Gruppe Jugendlicher entwickelt hat, die hier laut Musik hören, Bier trinken und schon durch ihre schiere Präsenz unter anderem ältere Besucher des Centers einschüchtern, hat Neuhaus aber sehr wohl wahrgenommen.

Nachdem Center-Managerin Andra Schwenke nach mehreren Polizeieinsätzen, erteilten Hausverboten und nächtlichen Vandalismus-Schäden im Durchgang zwischen Rathausplatz und Theater die Stadt um Hilfe gebeten hatte, gab die Stadtspitze der Politik nun eine Einschätzung der Lage.

So will die Stadt Remscheid mit ihrem Streetworker und den Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) das Gespräch mit der Gruppe suchen. Ein Ziel sei, der Gruppe zusammen mit den freien Trägern passgenaue alternative Angebote der Freizeitgestaltung zu machen.

Zugleich will die Stadt zusammen mit Polizei und ECE überlegen, wie sie die Situation rund um das Center besser in den Blick nehmen kann. Ordnungsdezernentin Barbara Reul-Nocke (CDU) berichtete von regelmäßig stattfindenden Streifen des KOD im Innenstadtbereich - mal mit, mal ohne Polizeibegleitung. Allerdings arbeiten ihre Leute nicht in der Nacht und nur ausnahmsweise am Wochenende. Reul-Nockes KOD-Team hat beobachtet, dass sich die Alkohol konsumierende Szene mehr zum Center verlagert hat, seit der Nettomarkt geschlossen hat.

Nachdem sie sich nach einem ersten Gespräch zum Thema im Rathaus noch eher allein gelassen fühlte mit dem Thema, hat Andrea Schwenke nach einem Telefonat mit OB Burkhard Mast-Weisz (SPD) am gestrigen Tag den Eindruck, dass nun "etwas getan wird".

Sie sieht für den als öffentlichen Weg gewidmeten Durchgang zwischen Rathaus und Theater, der auch nach der Center-Schließung offen bleibt, die Stadt in der Pflicht. "In der Nacht ist das euer Weg", hat sie erklärt. Denn ab 21.30 Uhr sei das Center offiziell zu. Hilfe der Stadt sei nötig, denn ihr Sicherheitsdienst könne die Störer zwar des Hauses verweisen, unmittelbar vor der Tür aber ende ihr Zugriff.

Es könne nicht im Sinne der Stadt sein, dass das Allee-Center als zentraler Einkaufsstandort und Treffpunkt in der Innenstadt aus Angst heraus etwa von älteren Menschen gemieden werde, sagte Schwenke unserer Zeitung. Sie beobachtet verschiedene Gruppen rund ums Center. Tagsüber junge Leute, die ihren Spaß in der Gruppe haben. Zum Abend hin kommen dann meist junge Männer, die Ärger machen wollen.

(hr)
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