Remscheid Rauschende Party mit dem King of Pop

Remscheid · Das Michael Jackson Tribute "Moonwalker" begeistert im gleich zwei Mal ausverkauften Teo Otto Theater.

 Die Ähnlichkeit ist verblüffend, und auch die Stimme passte: Tej'ai Sullivan schlüpfte in die Rolle von Michael Jackson.

Die Ähnlichkeit ist verblüffend, und auch die Stimme passte: Tej'ai Sullivan schlüpfte in die Rolle von Michael Jackson.

Foto: Jürgen Moll

Man musste sich nur mit einer Kleinigkeit direkt abfinden: Es kann nur einen geben. Einen Michael Jackson. War das einmal geklärt, stand einer prickelnden Silvesterparty mit dem King of Pop nichts mehr im Wege. Gleich zwei Aufführungen gab es am letzten Tag des Jahres im beide Male ausverkauften Teo Otto Theater zu sehen - die aufwändige Produktion "Moonwalker - A Tribute to The King of Pop" läutete das Jahresende stilecht mit jeder Menge Klassikern und einer leidenschaftlichen Bühnenperformance des elfköpfigen Ensembles ein. Im Mittelpunkt stand dabei aber natürlich der amerikanische Sänger Tej'ai Sullivan, der nicht nur die typischen Jackson-Moves, vor allem den titelgebenden Moonwalk, perfekt drauf hatte, sondern auch stimmlich so nah an den King of Pop herankam, wie das eben möglich ist. Und auch optisch sah der schmächtige Sänger Michael Jackson zu dessen "Bad"-Phase täuschend ähnlich.

"Wanna Be Startin' Somethin'" vom Jahrhundertalbum "Thriller" markierte den Auftakt und die Stimmung bei den Zuschauern war direkt am Kochen. Da brauchte es nicht viel an weiterer Aufforderung durch die beiden Background-Sänger, und schon waren die 600 beim "Jackson-Five"-Klassiker "Blame It On The Boogie" zum ersten Mal auf den Beinen, klatschten begeistert und machten auch sonst alle Mätzchen gut gelaunt mit. Die vierköpfige Band spielte die Songs perfekt nach, da machte es auch nicht viel aus, dass in der ersten Hälfte mit "Rock With You" von "Off The Wall" oder "This Place Hotel" von "Bad" etwas unbekanntere Songperlen aus Jacksons Feder zu Gehör gebracht wurden und die Runde der ganz großen Klassiker erst mit dem letzten Song der ersten Hälfte, dem wunderbaren "Smooth Criminal", eingeläutet wurde.

Dann, nachdem man sich bei Sekt und Schnittchen im Foyer gestärkt hatte, ging es aber tatsächlich Schlag auf Schlag: "Thriller", "Billie Jean", "Bad", "Beat It", "Heal The World", "Man In The Mirror"... - die Vielzahl und Klasse der Jackson-Hits machte durchaus ein wenig demütig. Was hätte dieser begnadete Musiker der Welt wohl noch für Songperlen schenken können, wäre er nicht 2009 viel zu früh verstorben.

Neben Sullivan, seiner Band und den beiden Background-Sängern, die bei "I'll Be There" oder "Shake Your Body" von den "Jackson Five" auch mal sehr souverän den Lead-Gesang übernahmen, waren auch die vier Tänzer eine echte Augenweide. Choreographin Katharina Dorochow und ihre Mitstreiter Lara Diez, Mikolaj Rohloff und Pascal Mittmann kamen immer wieder in verschiedenen Kostümen auf die Bühne und sorgten mit atemberaubenden Performances wie bei "Bad" oder dem hocherotischen "Dirty Diana" für Staunen und Begeisterung im Publikum.

Nach dem offiziellen Ende des Abends, den das melancholische "Man In The Mirror" markierte, wollte das Publikum indes noch nicht zur nächsten Jahresendparty weiterziehen. Und so pfiffen und jubelten die 600 das Ensemble zur vielbejubelten Zugabe "Earth Song" zurück auf die Bühne. Und wenn man den schmächtigen Sullivan im Anschluss ein lächelndes "I love you all" ins begeistert und stehend applaudierende Auditorium hauchen hörte, war das mit dem "Einen", den es nur geben kann, plötzlich gar nicht mehr so eindeutig... Eine bessere Einstimmung, und das war eindeutig, für den weiteren Silvesterabend hätte es nicht geben können.

(RP)
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