Remscheid Schülerin sprüht Reizgas - 16 Personen verletzt

Remscheid · Ein Vorfall mit Reizgas sorgte am Dienstagvormittag an der Hauptschule Wilhelmstraße für Aufregung. 16 Schüler wurden durch eine Wolke aus sogenanntem "CS-Gas" leicht verletzt und mussten wegen Atemwegsbeschwerden ambulant behandelt werden.

 Die Schüler wurden in der Aula von Sanitätern und Notärzten zu ihrem Gesundheitszustand befragt.

Die Schüler wurden in der Aula von Sanitätern und Notärzten zu ihrem Gesundheitszustand befragt.

Foto: Moll, J�rgen

Polizeiangaben zufolge soll eine Schülerin mit einem CS-Abwehrspray in der ersten Etage des Schulgebäudes um sich gesprüht haben. Dabei entstand eine Gaswolke, die bei ihren Mitschülern Reizungen und Atemwegslähmungen hervorrief. Die Schule wurde nach bekanntwerden des Vorfalls evakuiert. Die meisten Verletzten konnten in der Aula der Hauptschule von Sanitätern der Feuerwehr erstversorgt und später nach Hause entlassen werden. Drei Schüler wurden vorsorglich mit leichten Atemwegsreizungen ins Sana Klinikum gebracht. Die vermeintliche Täterin wurde in Gewahrsam genommen und zu ihren Eltern gebracht. Die Polizei hat Anzeige gestellt.

Nachdem die Feuerwehr das Stockwerk vom Gas befreit hatte, wurde der Unterricht fortgesetzt.

Erste Ermittlungen haben ergeben, dass die junge Frau das Kampfmittel "aus Spaß" freigesetzt haben soll. "Wir haben es hier offensichtlich mit einem Fall groben Unfugs zu tun", sagte Polizeihauptkommissar Patric Baumann. "Bei der Befragung von Mitschülern stellte sich heraus, dass das Mädchen offenbar niemanden vorsätzlich verletzen wollte." Genaueres zum Hergang ließe sich aber erst nach Abschluss der Ermittlungen sagen.

Schulleiterin Elke Simon war entsetzt. Dass Schüler Reizgas in den Unterricht mitbrächten, sei alles andere als normal. "Das ist das erste Mal in meiner Zeit hier, dass ich so etwas erlebe", sagte sie. "Ich bin froh, dass es am Ende noch vergleichsweise glimpflich ausgegangen ist." Grund dafür sei auch die schnelle und besonnene Reaktion ihrer Kollegen gewesen. "Die Rettungsabläufe haben gut funktioniert, und wir haben die restlichen Schüler schnell in Sicherheit gebracht." Auch den Einsatz der Rettungskräfte bezeichnete sie als vorbildlich: "Sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr waren schnell vor Ort und haben sich hervorragend um die Schüler gekümmert."

Damit der Unterricht zeitnah vorgesetzt werden konnte, musste die Feuerwehr lüften. "Die Kollegen haben sich mit Atemschutzmasken Zugang verschafft und die Fenster geöffnet", erklärte ein Feuerwehrsprecher. "Außerdem kam ein sogenannter Hochdrucklüfter zum Einsatz."

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