Remscheid Sicherheitsleute nach Schlägerei in Notunterkunft schwer verletzt

Remscheid · Bei einer Schlägerei in einer Flüchtlings-Notunterkunft in Remscheid sind zwei Mitarbeiter des zuständigen Sicherheitsdienstes schwer verletzt worden. Hintergrund der Auseinandersetzungen waren Polizeiangaben zufolge "Streitigkeiten aus dem zwischenmenschlichen Alltag."

 Die Flüchtlingsunterkunft an der Unterhölterfelder Straße.

Die Flüchtlingsunterkunft an der Unterhölterfelder Straße.

Foto: Jürgen Moll

Unter Bewohnern der Notunterkunft an der Unterhölterfelder Straße in Remscheid ist es am Dienstagabend zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen. Polizeiangaben zufolge sind dabei eine Gruppe aus Nordafrika und eine Gruppe Afghanen aneinandergeraten. Ein Polizeisprecher sagte gegenüber unserer Redaktion: "Auslöser waren Streitigkeiten aus dem zwischenmenschlichen Alltag."

Bei dem Versuch des Sicherheitsdienstes, den Streit zu schlichten, wurden zwei Mitarbeiter schwer verletzt. Einer trug einen Jochbeinbruch davon, seinem Kollegen wurden einige Zähne ausgeschlagen. Beide mussten vom Rettungsdienst zunächst ins Krankenhaus gebracht werden. Eines der beiden Opfer wurde zwischenzeitlich schon wieder entlassen. Der eingesetzten Polizei gelang es, die Situation zu beruhigen. "Unsere Kollegen waren lange vor Ort um zu schlichten", hieß es von Seiten der Polizei.

In einem Krisengespräch im Rathaus erörterten Polizei, Johanniter, Sicherheitsdienst und städtische Stellen gestern Nachmittag, ob es Lücken im Sicherheitskonzept gibt und ob vermeidbare Fehler gemacht wurden. Nach Angaben von Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke hat das Konzept gegriffen, die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hätten das Problem gelöst, "auch wenn es mehr als bedauerlich ist, dass sie beim Schlichtungsversuch verletzt wurden". Eine Aufstockung des Sicherheitspersonals sei nicht geplant, die Anzahl entspreche dem vorgegebenen Schlüssel. Nicht auszuschließen sei, dass es in einer Notunterkunft unter den Bewohnern zu Spannungen kommt, die sich entladen.

Die beiden Gruppen von Männern, die aufeinander losgegangen waren, habe man danach zwar in unterschiedlichen Zimmern untergebracht, aufgrund der Nutzung von Gemeinschaftsräumen sei eine räumliche Trennung aber nicht möglich. "Außerdem ist die Fluktuation in den Notunterkünften hoch", sagte Reul-Nocke. Zurzeit leben im Gebäudekomplex Hölterfeld 159 Flüchtlinge unterschiedlicher Herkunft.

Die Beteiligten der Schlägerei erwartet eine Anzeige wegen Körperverletzung.

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(th/pd)
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