Remscheid Remscheider Weg ins schnelle Internet

Remscheid · Stadtwerketochter EWR und die Remscheider Firma RGI haben bereits 84 Firmen mit Breitbandtechnologie versorgt.

 Das Glasfaserkabel wird im Boden verlegt oft zusammen mit anderen Kabeln.

Das Glasfaserkabel wird im Boden verlegt oft zusammen mit anderen Kabeln.

Foto: BM-Archivbild

Seit vergangener Woche hat die Stadtspitze es durch die Standort-Umfrage der IHK noch einmal schriftlich. Der Zugang der heimischen Industrie zu schnellem, leistungsstarkem Internet ist bei weitem nicht ausreichend. Die Wirtschaft benennt es als das drängendste Thema der näheren Zukunft. Um das zu ändern, will die Stadt in diesem Jahr auf Kosten des Landes sogar extra einen Breitbandkoordinator im Rathaus einstellen. Die SPD hat jetzt die Verwaltung um einen Bericht für die Politik gebeten.

 Bei der Leitungsverlegung beim Ausbau der Balkantrasse: Klaus Zehrtner, Beate Wilding, Prof. Dr. Thomas Hoffmann und Mike Giera (v.l.).

Bei der Leitungsverlegung beim Ausbau der Balkantrasse: Klaus Zehrtner, Beate Wilding, Prof. Dr. Thomas Hoffmann und Mike Giera (v.l.).

Foto: Jürgen MOll

Manchmal geht es aber auch einfacher: Mit einem Anruf bei der Stadtwerketochter EWR. Die legt seit einigen Jahren in ihren Baustellen nicht nur Strom- oder Gasleitungen in die Erde, sondern auch Glasfaserkabel für die Datenübertragung. "Mittlerweile sind das rund 100 Kilometer Kabel", sagt Mike Giera, Leiter des Geschäftsbereiches Netze bei den EWR

Was zunächst nur für die Vernetzung der eigenen Technik gedacht war, wird längst auch Firmen angeboten - wenn sie in der Nähe der Leitungen ihren Standort haben. Pilotprojekt war 2013 das Industriegebiet Jägerwald. Hier nutzten am Ende 75 Prozent der ansässigen Unternehmen die Gelegenheit, mit den Stadtwerken ans schnelle Netz anzudocken. Als Beispiel nennt Giera die Firma Drusat.

Beispielhaft für den Synergiegedanken ist auch der Umbau der Balkantrasse von Lennep nach Bergisch Born zu einem Radweg. Die Stadtwerke halfen der Stadt bei der Finanzierung des touristischen Projektes, weil sich die ohnehin anstehende Verstärkung der Stromversorgung für die Industriebetriebe in Bergisch Born auf der Trasse einfacher realisieren ließ als entlang der Bundesstraße. Bei dieser Gelegenheit wurden auch gleich Glasfaserkabel verlegt, die in Bergisch Born nun ebenfalls von Firmen in Anspruch genommen werden.

Die Resonanz auf das Angebot schwankt je nach Industriegebiet, sagt Giera. Aktuell sind die Stadtwerke im Bereich Großhülsberg aktiv. Ein Anruf bei den Stadtwerken kann sich für den Unternehmer lohnen. Nicht nur, dass er möglicherweise schneller ans schnelle Netz kommt, oft ist es auch preiswerter mit dem lokalen Partner zu arbeiten als etwa die Telekom zu bitten, die Firma mit Breitband zu versorgen.

Auch außerhalb von Industriegebieten sind Lösungen möglich. Zuletzt gingen so drei Firmen im Morsbachtal ans schnelle Netz.

Den Vertrag über die Datenversorgung schließen die Unternehmen am Ende mit einem Remscheider Unternehmen ab. Die 1999 gegründete RS Gesellschaft für Informationstechnik (RGI) ist IT-Systemhaus und Rechenzentrum. RGI sitzt im Industriegebiet Überfeld und legt am Ende die gewünschten Dienste auf die Glasfaserleitung.

Ansprechpartner EWR: Mike Giera ,Telefon: 02191 164700, Ansprechpartner RGI: Arndt Halbach, Telefon: 02191 909410.

(RP)
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