Remscheid Remscheids Wald wird artenreicher

Remscheid · Bei einer Exkursion informierten sich Förster und Naturschützer über die Entwicklung der Natur nach Kyrill und über naturgemäße Waldwirtschaft.

 Rudolf Gerbaulet, Ehrenvorsitzender der ANW,

Rudolf Gerbaulet, Ehrenvorsitzender der ANW,

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Kyrill hat dem Remscheider Wald einen herben Schlag versetzt, aber er hat sich nach acht Jahren gut erholt und ist durch höhere Artenvielfalt sogar stabiler als vorher - dank guter, auf Nachhaltigkeit angelegter Waldwirtschaft. Das ist das Fazit einer Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW): Gestern war der Remscheider Wald an der Neyetalsperre und in Küppelstein Treffpunkt von 40 Förstern und Naturschützern, die sich über die Bewältigung von Sturmschäden, naturgemäßen Waldbau oder -umbau und Waldwirtschaft im städtischen Umfeld informierten.

Positiv beeindruckt zeigte sich Uwe Schölmerich, Vorsitzender der Landesgruppe NRW der ANW. "Das ist ein Wald, der eine starke Zukunft hat - mit sieben bis acht Baumarten", sagte er zu den Flächen an Neyetalsperre. Neben Buche und Eiche wachsen Vogelkirsche, Vogelbeere, Birke, Lärche, aber auch Weißtanne, die man aus dem Schwarzwald und Alpenraum kenne, sagte Markus Wolff, der als Forstamtsleiter Gastgeber war.

Der Waldumbau, der durch Kyrill beschleunigt worden war, sei in Remscheid sehr gelungen, so Schölmerich. Es zeige sich, was die Natur leistet. Aber ohne regulierenden Eingriff des Menschen wäre die Situation anders. Dazu zählen regelmäßiges Durchforsten, Lösung der Wildfrage, die durch das neue Jagdgesetz erleichtert werde, und Steuern der natürlichen Konkurrenz. Manche Naturschützer sehen es kritisch, dass sich Douglasie und Küstentanne in Remscheid angesiedelt haben. Allerdings wachsen sie kontrolliert, damit sie andere Arten nicht verdrängen. "Wir müssen Waldumbau auch den Klimawandel berücksichtigen", nannte Wolff ein Ziel der Forstwirtschaft. Neben einer großen Artenvielfalt gelte es, auch unterschiedliche Altersstufen zu fördern. Wirtschaftliche Ziele ließen sich dabei gut mit ökologischen und sozialen Zielen vereinbaren. Wolff: "Der artenreiche Wald kommt bei den Nutzern gut an."

(RP)
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