Remscheid Röntgen-Museum gibt Einblick ins Herz

Remscheid · Erst zwei Mal wurde die an der Universität Münster entwickelte Ausstellung mit dem Titel "Blick ins Herz" in Deutschland gezeigt. Nun macht sie bis zum 1. März 2015 im Deutschen Röntgen-Museum in Lennep Station.

 Das Modell des menschlichen Herzens ist nur ein Exponat von vielen in der aktuellen Ausstellung im Röntgen-Museum.

Das Modell des menschlichen Herzens ist nur ein Exponat von vielen in der aktuellen Ausstellung im Röntgen-Museum.

Foto: jürgen moll

Die interaktive Präsentation ist für den Laien gleichermaßen interessant wie für den von einer Herzkrankheit Betroffenen und seine Angehörigen. Vor allem aber erhofft sich die Museumsleitung, dass sich Jugendliche für die Inhalte und damit für das Zusammenspiel der Naturwissenschaften interessieren.

Dazu werden im Vorfeld auf ihre Aufgabe vorbereitete Oberstufenschüler des Röntgen-Gymnasiums spezielle Führungen auf Augenhöhe anbieten. "Die Ausstellung zeigt ganz aktuelle Perspektiven einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Wir freuen uns sehr, dass wir sie hier in Remscheid zeigen können", sagte der stellvertretende Museumsleiter, Uwe Busch, bei der Ausstellungseröffnung. Wie sich mit Hilfe bildgebender Verfahren das menschliche Herz darstellen lässt, wird an zahlreichen Stationen erläutert.

Modelle und computergestützte Bilder geben Aufschluss darüber, wo und wie sich Herzkranzgefäße verengen, was unbehandelt zum Herzinfarkt führt. Die Möglichkeiten moderner Therapie werden an Patientenbeispielen aufgezeigt, bei denen eine Herzkrankheit unterschiedlicher Schwere vorliegt. Ganz entscheidend wird zudem die Zukunft in der Diagnostik und Therapiebegleitung präsentiert.

Der Sonderforschungsbereich "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung" an der Uni Münster ist mit Fördermitteln von über 15 Millionen Euro ausgestattet. Hier arbeiten die Fakultäten Medizin, Chemie, Physik und Mathematik an einem Ziel: "Wir möchten die Bildgebung vorantreiben", erklärte Nuklearmediziner Professor Michael Schäfers. Damit sollen Erkrankungen des Herzens künftig früher und genauer sichtbar gemacht werden können, um schwere Folgen zu vermeiden. Zum Beispiel können Entzündungen der Herzkranzgefäße in Zusammenhang mit ihrer Verengung schwerwiegende Folgen haben. Entzündliche Stellen frühzeitig entdecken zu können, ist erklärtes Ziel der Forschungsarbeit.

Gerade weil Herz- und Kreislauferkrankungen nach wie vor die Todesursache Nummer eins darstellen, sei ein Besuch der Ausstellung für eine breite Öffentlichkeit wichtig und interessant, urteilte Kulturdezernent Christian Henkelmann. 25 Wissenschaftler haben an dem Konzept mitgearbeitet. Dazu gehört auch ein breit angelegtes Rahmenprogramm mit Vorträgen, einer Kindervorlesung und eben den Sonderführungen für Jugendliche.

"So etwas belebt ganz außerordentlich", findet Professor Ulrich Mödder, Vorsitzender der Museums-Fördergesellschaft. Die Präsentation zeige nämlich, dass ein Museum nicht nur die Vergangenheit beleuchte, sondern auch Gegenwart und Zukunft in den Blick nehme.

(bona)
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