Remscheid RWE investiert 3,6 Millionen

Remscheid · Der Energieversorger will die Stromumspannanlage an der Robert-Schumacher-Straße komplett erneuern. So unscheinbar die Anlage ist – sie versorgt ganz Lennep, Teile Lüttringhausens und angrenzender Städte mit Strom.

Lennep Der Stromversorger RWE will seine Umspannanlage in Lennep an der Robert-Schumacher-Straße / Am Johannisberg erneuern. Investiert werden rund 3,6 Millionen Euro. Das sagt Pressesprecherin Edith Feuerborn auf BM-Anfrage. Die Lenneper sehen bereits, dass auf dem Gelände etwas passiert: Der Park & Ride-Platz an der Straße Am Johannisberg, von RWE der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, wird ein halbes Jahr lang als Lagerplatz für Baumaterial benötigt. In dieser Zeit kann er von den Pendlern nicht als Stellfläche genutzt werden.

An die Umspannanlage sind mehrere Stromnetze angeschlossen. An ihr hängen nicht nur alle Lenneper Leitungen, sondern auch die von Bergisch Born, Teilen Lüttringhausens und der Radevormwalder Ortschaften Dahlhausen, Keilbeck, Krebsöge und Kräwinkel sowie der Wuppertaler Ortschaft Frielinghausen.

Viele Stadtteile im Dunkeln

Manche mögen sich noch erinnern: Als die Anlage in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 2006 in einer Not-Aktion abgeschaltet werden musste, weil ein lebensmüder Mann auf einem Strommast in unmittelbarer Nähe des Lenneper Bahnhofs herumkletterte, lagen diese Stadtteile im Dunkeln.

Die alte Anlage ist rund 40 Jahre alt und muss überholt werden, erläutert Feuerborn. Die Arbeiten werden sich bis ins Jahr 2011 hinziehen. Mit Stromausfällen muss währenddessen nicht gerechnet werden, denn der Betrieb läuft weiter: Der Strom wird über andere Umspannanlagen umgeleitet.

Eine Umspannanlage sorgt – sehr vereinfacht erklärt – dafür, dass die ankommende Hochspannung durch Transformatoren in niedrigere Spannungsbereiche umgewandelt wird und so als für Unternehmen und Privathaushalte "brauchbarer" Strom in die Netze eingespeist werden kann. Dazu stehen an der Robert-Schumacher-Straße eine 110 000 Volt-Anlage und eine 10 000 Volt-Mittelspannungsschaltanlage, für die jetzt ein eigenes Gebäude errichtet werden soll. Das benachbarte Grundstück, auf dem sich alte Betriebsgebäude und ein Schornstein befinden, gehört nicht der RWE, sondern der Deutschen Bahn. Dort wurden kürzlich Gehölze gefällt. Weitere Arbeiten sind auf diesem Gelände aber nicht geplant, sagt ein Sprecher der DB Netz AG.

Brache ein Ärgernis

Bei einem Bürger-Workshop im Rahmen des Städtebauprogramms "Stadtumbau West" hatten viele Lenneper den Zustand der alten, leer stehenden Betriebsgebäude kritisiert und ihren Abriss gefordert. Bauten und Schornstein, Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, waren einst Betriebsteile eines Kraftwerks. Es beheizte das Lenneper Bahnbetriebswerk, zu dem nicht nur der Bahnhof gehörte, sondern auch ein Lokdepot mit Drehscheibe.

(RP)
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