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Remscheid Schlachtplatte liefert deftigen Rückblick

Remscheid · In der Lenneper Klosterkirche feuerte das Kabarettquartett beim Schlachtplatte-Jahresrückblick aus allen Rohren. Politiker wie Angela Merkel, Andrea Nahles oder Horst Seehofer bekamen bei der Show sprichwörtlich ihr Fett weg.

REMSCHEID Diesmal hatte die Metzger-Innung "Schlachtplatte - Der Jahresrückblick" die blutige Metzgermütze gegen Cowboyhut und Indianerfeder vertauscht. Statt mit gewetztem Satiremesser alles wortreich niederzumetzeln, feuerte das Kabarettquartett aus allen Lästermäulern auf jedes Ereignis, das 2017 "blöd und quer kam" und bei drei noch nicht auf den Bäumen war. Das Resultat ihrer zynischen Breitseiten servierten Robert Griess, Chin Meyer, Fred Ape und Guntmar Feuerstein wie gewohnt mit kreativ-absurder Dekoration, feuriger Soße und fettigem Anstrich brühwarm, manchmal siedend heiß, robust wie ein Fleischhammer und spitz wie eine Rouladennadel.

Angela Merkel tischten sie auf als "FDJ-Makrele und Rügenwalder Teewurst" und Andrea Nahles, die "Suizidaldemokratin mit der zarten Sozialistinnenseele gefangen im Körper einer russischen Kugelstoßerin" drapierten sie gallig gewürzt zusammen mit Horst Seehofer. Gestartet in den Sondierungsverhandlungen als Tiger und gelandet als Bettvorleger, labere der CSU-Politiker den ganzen Tag. "Würde ihm der Mund zugenäht, plapperten seine Arschbacken munter weiter."

So etwas ging den Leuten runter wie glibberiges Schweinefett und kam als befreiender Lacher nach kurzer Verweilzeit mit saurem Aufstoßen wieder hoch. Ohne den Verdauungsschnaps "Humor" bekamen anwesende Parteisoldaten - gleich welcher Couleur - Magendrücken. Wenn Merkel dem italienischen Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni ins Ohr flüstert: "Als Italiener bringen sie meine Eierstöcke zum Tangotanzen" oder der Chor der Jungfrauen beim Kirchentag mit scharfem Sprengstoffgürtel auftritt: "Was der IS kann, können wir auch. Wir wollen auch ins Paradies." Richtig deftig wurde es, als die Cowboys die Sexismus-Debatte (#MeToo) aufs Korn nahmen. Sie schwärmten von ihren geliebten Kühen mit den "feuchten, weichen Mäulern" und versprachen ihnen als Gegenleistung eine Hauptrolle in einer Tier-Doku. Danach sangen sie im Chor als Weinstein, Spacey, Clinton und Wedel das "hohe Lied des Penis".

Zum Dessert gab es schließlich neben dem österreichischen Ministerpräsidenten Sebastian Kurz als "Singende Donau-Föhnwelle" auch selbst fabrizierte "geschmacklose Witze" à la: "Die Air Force One mit Donald Trump stürzt ab. Wer wird gerettet? Amerika." Am Ende verkalauerten sie Luther mit dem Lied: "Wenn die Welt morgen untergeht, werden wir noch ein Cannabisbäumchen pflanzen" und machten gut benebelt dann den "Lindner": Sie stiegen aus der Welt aus ("Es gibt keine Guten mehr").

Zurück ging es dann in die ewigen Jagdgründe zum großen Manitu. Dort mögen sie nun ruhen bis zur nächsten Schlachtplatte-Jahresabrechnung. Mit dieser Hoffnung werden wir auch das Jahr 2018 überstehen.

(RP)
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