Remscheid Schon wieder brennen Heuballen

Remscheid · Fünfter Fall in einer Woche. Die Polizei geht inzwischen von einer Serie aus. Zeugen werden gesucht.

 Ein ähnliches Bild wie eine knappe Woche zuvor in Höhrath: Sonntagabend mussten Feuerwehrleute 40 bis 50 Ballen in Gräfrath löschen.

Ein ähnliches Bild wie eine knappe Woche zuvor in Höhrath: Sonntagabend mussten Feuerwehrleute 40 bis 50 Ballen in Gräfrath löschen.

Foto: Schüller

Es ist der fünfte Fall in nur wenigen Tagen. In der Nacht zu Montag haben zum wiederholten Male brennende Heuballen Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten. Diesmal wieder in Solingen. Nachdem bereits am Dienstagabend der vergangenen Woche mutmaßlich Brandstifter an der Straße Angerscheid in Höhrath rund 80 Ballen angezündet hatten, mussten die Einsatzkräfte diesmal zur Walder Straße in Gräfrath ausrücken, wo insgesamt rund 50 Ballen in Brand geraten waren. Neben Gräfrath sowie Höhrath waren in der zurückliegenden Woche auch schon die Westhauser Straße, Bergisch Born und Wermelskirchen Schauplätze von brennenden Strohballen gewesen - wobei die Ermittler in allen bisherigen Fällen inzwischen davon ausgehen, dass Brandstifter die Verantwortung für die Feuer tragen.

Der erste Alarm erreichte die Feuerwehr gegen 22.20 Uhr am Sonntagabend. Anwohner hatten zuvor auf einem ihrer Grundstücke die Flammen entdeckt. Zwar gelang es den Wehrleuten unter Mithilfe der Eigentümer relativ schnell, die Feuer unter Kontrolle zu bringen. Gleichwohl nimmt die Polizei diesen neuerlichen Vorfall ausgesprochen ernst, hat sich die Zahl der Brände von Heuballen in der gesamten Region nach den neuerlichen Feuern an der Walder Straße in der gesamten Region binnen kurzer Zeit doch auf inzwischen fünf erhöht.

"Brandstiftung ist sehr wahrscheinlich", sagte gestern ein Sprecher der Polizei. Allerdings vermögen die zuständigen Beamten einstweilen noch nicht abzuschätzen, ob sämtliche Brände auf das Konto ein und des selben Täters gehen. So sei es genauso gut möglich, dass "Trittbrettfahrer" am Werke seien, hieß es bei der Polizei, die am Montag ein weiteres Mal zu verstärkter Wachsamkeit aufrief. "Zeugen, die verdächtige Beobachtungen machen, sollten uns umgehend verständigen", betonte dementsprechend der Polizeisprecher.

Um auszuschließen, dass sich die Ballen selbst entzündet haben, untersuchen Fachleute in einem Labor, ob sie Spuren von bestimmten Bakterien entdecken. Sollte sich eine bestimmte Bakterienart nachweisen lassen, könnte auch eine Selbstentzündung vorliegen. Die Ergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet.

Bei dem Brand der Strohballen vom späten Sonntagabend an der Walder Straße in Gräfrath entstand ein Sachschaden in Höhe von ungefähr 1500 Euro. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Polizisten des zuständigen Kriminalkommissariats beim Polizeipräsidium Wuppertal sind unter Telefon 0202/2984-0 erreichbar.

Die Mitglieder der Stallgemeinschaft in Westhausen zeigte sich sehr erfreut über die Resonanz auf das Ponyreiten am Sonntag. Mit den Einnahmen konnte der Verlust durch das verbrannte Futter etwas gemildert werden. Der Schaden soll um die 50.000 Euro betragen.

(RP)
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