Remscheid Schüler profitieren von den Praktikern

Remscheid · Das Mentorprojekt des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums hilft jungen Menschen, die richtige Berufswahl zu treffen.

 Ayline Brinkmann (17) möchte gerne Polizistin werden. Ihr Mentor, Kriminalhauptkommissar Michael Bußmann (62), hat sie bei der Berufswahl unterstützt.

Ayline Brinkmann (17) möchte gerne Polizistin werden. Ihr Mentor, Kriminalhauptkommissar Michael Bußmann (62), hat sie bei der Berufswahl unterstützt.

Foto: Jürgen Moll

Im September strahlte Lea Ayline Brinkmann, Schülerin des Ernst-Moritz.Arndt-Gymnasiums (EMA). Sie hatte sich erfolgreich um die Teilnahme am Mentoring-Projekt des Gymnasiums beworben. Für ein halbes Jahr sollten in diesem Projekt sehr gute und gute Schüler des EMA ohne einen bisherigen praktischen Bezug zur Berufsbildung bei ihrer Berufswahl unterstützt werden.

Die Unterstützung lieferten Akademiker (Mentoren), die mitten im beruflichen Leben stehen. Mentor und Schüler (Mentee) bilden ein Paar. 22 Paare hatten sich gefunden. Gedacht ist dieses Mentoring-Projekt für Schüler mit einem Notendurchschnitt ab 2,5, deren Eltern "universitätsfern" sind, sagte Schulleiter Hans Heinz Schumacher. Jetzt, am Ende des Projektes - es ist das zweite seiner Art - strahlt Lea Ayline immer noch. Wenn nicht sogar ein bisschen mehr.

"Ich sehe dieses Projekt als vollen Erfolg für mich an", sagte sie. Sie habe Sicherheit für ihre Berufswahl gewonnen. Zunächst hatte sie Interesse für ein Pädagogikstudium signalisiert. Nach dem ersten Gespräch mit ihrer ersten Mentorin kamen beide überein, dass Leas zweite Wahl - eine Laufbahn als Polizeibeamtin - für das Mentoring-Projekt vielversprechender sein könnte.

Michael Bußmann (62), Erster Kriminalhauptkommissar, hatte sich als Mentor zur Verfügung gestellt und sprang mit Elan in die Bresche. "Ich habe Interesse daran, Menschen zu helfen", sagte er. Auch er freute sich über die gute Zusammenarbeit mit Lea im Rahmen dieses Projektes. Sechs Mal traf sich das Mentoren-Paar in den vergangenen sechs Monaten - das erste Gespräch fand zusammen mit Leas Eltern statt. Schnell wurde klar, dass Lea mit Begeisterung bei der Sache war. "Sie war immer gut vorbereitet", sagte der Polizeibeamte. Er besorgte ihr auch eine der begehrten Praktikantenstellen bei der Polizei, und Lea durfte Polizeiluft schnuppern - Arbeit auf der Wache und natürlich auch Mitfahren im Streifenwagen. "Ich glaube, dieser Beruf liegt mir", sagte sie. Sie helfe gerne anderen und rede auch gern mit Menschen. Außerdem betreibe sie gerne Sport. Und das sei bei der Polizei gefragt. Sie werde zur Vorbereitung ihrer Bewerbung das Sportabzeichen machen. Nachdem Bußmann erkannte, dass Lea mit großem Eifer im Projekt mitarbeitete, hatte sein Mentoring das Ziel, Lea auf das Bewerbungsverfahren bei der Polizei vorzubereiten, sagte er. Es gebe in der Regel viele Bewerber. Lea hat sich für den Polizeiberuf entschieden. Das Projekt habe entscheidend dazu beigetragen, sagte sie. Und Michael Bußmann bot ihr an, sie über dieses Mentoring-Projekt hinaus zu betreuen, falls sie es wünsche.

(begei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort