Remscheid Schulleiter geht in Ruhestand

Remscheid · Hans-Helmut Hammes, Leiter des Röntgen-Gymnasiums, wird Ende März pensioniert. 15 Jahre lang prägte er die Schule, setzte Reformen um, pflegte Kontakte. An der Schule schätzt er das familiär geprägte Umfeld.

Hans-Helmut Hammes wirkt nicht wie jemand, der sich alsbald zur Ruhe setzten will. Eher vermittelt er den Eindruck, dass er nach einer kurzen Verschnaufpause seine neu gewonnene Freizeit genießen, sortieren und danach wieder sinnvoll ausfüllen möchte. "Mit ein bisschen Abstand werde ich mir sicherlich etwas Ehrenamtliches suchen. Und das hat dann bestimmt etwas mit Lennep zu tun", sagt der langjährige Schulleiter des Röntgen-Gymnasiums, der am Montag seinen Schreibtisch räumen wird.

15 Jahre lang hat Hammes die Geschicke des RöGy als Schulleiter geprägt, große Reformen wie die Umstellung auf die verkürzte Schulzeit an entscheidender Stelle umgesetzt. Mehr als zwei Jahrzehnte war der gebürtige Wuppertaler zuvor bereits am Lenneper Gymnasium als Lehrer für Englisch und Erdkunde tätig. In all den Jahren hat er viel erlebt – Schönes und Tragisches. Er hat freundschaftliche Verbindungen zu Kollegen und viele nette Kontakte zu Schülern aufgebaut, mit der Schulgemeinde tolle Feste gefeiert und spannende Klassen- und Kursfahrten begleitet.

Viele gute Erinnerungen

Berührt haben ihn schwere Schicksalsschläge seiner Schüler und traurige Todesfälle im Kollegium. "Insgesamt nehme ich aber viele gute Erinnerungen an die Schule mit", sagt Hammes. Heute sei die Tätigkeit eines Schulleiters vergleichbar mit einer Managerposition in der Wirtschaft: "Der Aufgabenkatalog hat sich enorm erweitert. Wobei ich den Schritt hin zur selbstständigen Schule grundsätzlich für richtig halte." Neben der umfangreichen Verwaltungsarbeit war es ihm immer wichtig, der Schule ein menschliches Gesicht zu geben. Bis heute begegne der Schulform Gymnasium das Vorurteil, dass nur der reine Leistungsgedanke zähle. "Das stimmt absolut nicht mehr. Wir beschäftigen uns viel und intensiv mit Pädagogik und gehen auf die Probleme unserer Schüler sehr ein", betont er. Insofern ist der Vater von zwei erwachsenen Kindern froh, vor 36 Jahren am Röntgen-Gymnasium seine erste Stelle angetreten zu haben und dann "dort hängen geblieben" zu sein. Er konnte in einem "positiven und familiär geprägten Umfeld" eine Schülerschaft unterrichten, die "zu 90 Prozent gut erzogen und lernwillig" sei.

"Ich habe hier mit Freude gearbeitet und wohne auch gerne hier. Und mich stört's auch nicht, wenn mich die Leute auf der Straße ansprechen", sagt der Wahl-Lenneper. Jetzt freut er sich auf mehr Zeit für sich und seine Familie, auf Reisen und den Italienischkursus der Volkshochschule. Den wird er ab kommender Woche besuchen – in einem Klassenraum des RöGy.

(RP)
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