Remscheid Schunkeln in der Altstadt

Remscheid · Die Aktion „Lennep Nachtaktiv“ brachte auch bei kühlem Herbstwetter viele Besucher auf die Beine.Die Alpenstürmer sorgten für beste Stimmung auf dem Alten Markt.

Keine Frage – die Lenneper werden auch gerne in der eher ungemütlichen Jahreszeit „nachtaktiv“. So geriet der Auftritt der „Alpenstürmer“ auf dem Alten Markt bei gerade mal ein paar Grad über dem Gefrierpunkt zur fidelen Party, bei der am Freitagabend auf dem Kopfsteinpflaster geschunkelt und getanzt wurde. Der Verein „Lennep Offensiv“ hatte das Happening organisiert und recht viele (nicht alle) Händler motivieren können, ihre Geschäfte zum Latenight-Shopping bis 22 Uhr zu öffnen. Zuvor hatte das Alpenduo aus Tirol einen Zug durch die Gemeinde unternommen und an verschiedenen Standorten in Alt- und Neustadt für Stimmung gesorgt.

Frohlocken bei Hertie

Und tatsächlich nahmen die Kunden das Angebot des langen Einkaufsabends an, wobei sich hier kein einheitliches Bild ergab: In manchen Läden herrschte erstaunlicher Betrieb, zu später Stunde wurden sogar noch Haare toupiert oder Reisen gebucht. Bei anderen Händlern machte sich der lange Freitag offensichtlich in der Kasse zumindest nicht sofort bemerkbar. Gleichwohl ließen sich auch Auswärtige von den österreichischen Stimmungskrachern anlocken, flanierten zuvor durch die Röntgenstadt und schauten sich um.

Für Hertie-Filialgeschäftsführer Steffen Siewert war der Abend sogar rundum ein Erfolg. Am Getränketisch wurden die Kunden mit rotem Sekt verwöhnt, und viele nutzten den Abend vor Allerheiligen noch als letzte Chance für den Wochenendeinkauf. „Wenn ich mir die Umsätze anschaue, hat sich die lange Öffnungszeit für uns auf jeden Fall gelohnt“, meinte Siewert gegenüber der BM zufrieden.

Rücksicht auf den Gottesdienst

Von der Resonanz auf ihre Aktivitäten waren auch die Verantwortlichen von „Lennep Offensiv“ begeistert. Mit Rücksicht auf den Gottesdienst zum Reformationstag in der Lenneper Stadtkirche bliesen die Tiroler Entertainer erst dann zum Sturm auf die Ohren, als die Andacht gegen halb Neun zu Ende ging. „Dass wir hierauf Rücksicht nehmen, ist doch selbstverständlich. Und wir freuen uns, dass nun auch einige Kirchenbesucher mit uns feiern“, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Thomas Schmittkamp ob des Zustroms aus dem Gotteshaus. So kreiste zwischen Schlagern und Fußballliedern sogar der Klingelbeutel, mit dem die Vertreter der Kirchengemeinde für die dringend benötigte Turmsanierung sammelten. Vor der Bühne und vor allem rund um den Getränkewagen herrschte streckenweise Hochbetrieb, durstige Kehlen versorgten sich mit einem kühlen Bier, und selbstredend wurde auch der Glühwein stark nachgefragt. Mit Quetschkommode und „Alpenstürmer-Ratsche“ heizten die Ösi-Musikanten den vielen Fans unter den Besuchern so richtig ein, und mitten im Bergischen gab’s somit noch zu später Stunde eine fröhliche, ausgelassene Alpengaudi.

(RP)
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