Remscheid Schwierige Rollen famos interpretiert

Remscheid · Theater AG des Röntgen-Gymnasiums zeigt gelungene Inszenierung des Jugendbuches "Dakota Pink".

 Szene aus der Dakota Pink-Aufführung im Röntgen-Gymnasium mit Johannes Lambotte und Lili Fox. Die jungen Darsteller überzeugten allesamt.

Szene aus der Dakota Pink-Aufführung im Röntgen-Gymnasium mit Johannes Lambotte und Lili Fox. Die jungen Darsteller überzeugten allesamt.

Foto: Nico Hertgen

Dakota Pink, Sirup und Medusa - alleine die Namen der Protagonisten sind schon dazu angetan, mit reichlich Turbulenzen zu rechnen. In zwei Vorstellungen zeigte die Theater AG des Röntgen-Gymnasiums das Stück "Dakota Pink" nach der Buchvorlage von Philip Ridley.

Was mit einer ganzen Reihe an Skurrilitäten beginnt, hat einen ernsten Hintergrund. Dakota lebt alleine mit ihrer Mutter Lucy Pink, der Vater hat sich frühzeitig aus dem Staub gemacht. In einer Rückblende erfahren die Zuschauer, warum. "Das Baby ist schuld, das Baby ist schuld, das-Baby-ist-schuld!", schreit er seiner Frau entgegen. Genervt vom Familienzuwachs zieht er sich auf eine einsame Insel zurück und überlässt seine Familie ihrem Schicksal.

Lucy trauert sehr über das verlorene, vermeintliche Glück mit dem Partner und hat sich vom Leben irgendwie verabschiedet. Tochter Dakota gibt sich kämpferisch, rotzfrech und scheint, mit ihrem Schicksal klar zu kommen. Auf rührende Art übernimmt sie sogar Verantwortung für die Mutter, kocht immer die von ihr heiß geliebten Klöße.

Penelope Huhn - genannt Sirup - ist dem Mädchen eine Stütze, wenn auch "Knallerbse" und "dumme alte Warze" das Freundlichste ist, was Dakota der Freundin vor den Kopf schleudert, um ihren Willen durchzusetzen. Auf dem Weg zum Rabenvater kreuzt die schräge Schauspielerin Medusa den Weg der beiden Gefährtinnen, es kommt zu einer gefährlichen Überfahrt zur Insel, wo sich Caleb Pink als armer Wicht entpuppt und von der Aura früherer Zeiten so rein gar nichts mehr übrig ist. Mit dieser Erkenntnis erwacht Dakotas Mutter aus ihrer Lethargie und kann ein neues Leben beginnen. Und Dakota und Sirup entdecken, was wahre Freundschaft wert ist.

Das Ensemble aus Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe bewältigte in der Inszenierung von Wilhelm Buschulte die schwierigen Rollen ganz famos. Allen voran Lili Fox, die die aufmüpfige Dakota herrlich unbeschwert darstellte, dabei aber genauso ihre Verletzlichkeit zeigte. Franziska Boretius als Sirup war an ihrer Seite der ruhigere Part und ein echter Fels in der Brandung. Großartig komisch Luca Völkel als Caleb Pink, der im hitzigen Dialog mit Tochter Dakota eine kleine Sternstunde der Aufführung lieferte. Johannes Lambotte war ein fieser Untermieter Axel Fliege, der von der geballten Frauenpower regelrecht zur Strecke gebracht wurde. Und Nina Mörch verkörperte eine wunderbar überdrehte Medusa. Wie bei allen Theateraufführungen des RöGy erneut hoch zu loben waren Ausstattung, Kostüme und Bühnenbild. Alles in allem ein amüsanter Abend nicht ohne Tiefgang, der den engagierten Darstellern viel Beifall brachte.

(bona)
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