Aktionswoche Seniorenmesse so groß wie nie

Remscheid · Die "Aktivia" ist das Zugpferd einer Aktionswoche der Seniorenbeiräte.

 Werben für die Seniorenmesse (v.l.): Herbert Gerbig , OB Tim Kurzbach, Elke Rühl, Wolf-Rainer Winterhagen, Detlef Roderich Roß, Jürgen Beu (Seniorenkoordinator Solingen) und Martin Idelberger (Sparkasse Solingen).

Werben für die Seniorenmesse (v.l.): Herbert Gerbig , OB Tim Kurzbach, Elke Rühl, Wolf-Rainer Winterhagen, Detlef Roderich Roß, Jürgen Beu (Seniorenkoordinator Solingen) und Martin Idelberger (Sparkasse Solingen).

Foto: Köhlen, Stephan

57 "Aktivia"-Stände statt rund 20: Die Messe "für die schönste Lebensphase", für die Zeit nach dem Berufsleben, ist 2017 fast dreimal so groß wie sonst. Deshalb findet sie nicht wie die zehn Mal zuvor beim Kooperationspartner Stadt-Sparkasse statt, sondern im Solinger Theater und Konzerthaus - als Höhepunkt der Aktionswoche "Wie will ich leben, wenn ich älter bin?" vom 13. bis zum 20. Oktober.

Es ist nach 2013 (in Wuppertal) und 2015 (in Remscheid) die dritte gemeinsame Aktionswoche von Seniorenbeiräten aus der Region. In diesem Jahr beteiligt sich neben den drei bergischen Großstädten erstmals auch Radevormwald. "Wir freuen uns, mitmachen zu können", betont Radevormwalds Beiratsvorsitzender Wolf-Rainer Winterhagen. Im Oberbergischen Kreis ist das vor acht Jahren gegründete Seniorengremium bisher das einzige.

Wobei die Frage, wer eigentlich Senior ist, nicht so leicht zu beantworten ist. "Da tappen wir noch immer im Dunkeln", sagt scherzhaft Detlef-Roderich Roß, der stellvertretende Vorsitzende des Wuppertaler Beirats. In Remscheid, wo am 28. August gerade das neue Seniorenbüro eröffnet wurde und es jetzt auch einen Seniorenbeauftragen gibt, fange man mit über 60 an, erläutert die Vorsitzende Elke Rühl. In Radevormwald gehört man schon mit 55 zur Zielgruppe.

Selbst wenn man nur die 65-Jährigen und Älteren betrachtet, ist es eine imposante Gruppe. In Wuppertal umfasst sie 95.426 Frauen und Männer, in Solingen 34.618 und in Remscheid 24.551. Auch in Radevormwald ist fast jeder Vierte der rund 23.000 Einwohner 65 und älter.

"Machen wir uns nichts vor: Das ist ein Thema, das man gerne von sich wegschiebt", kommentiert Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Er rät aber allen, sich frühzeitig mit dem Älterwerden zu beschäftigen. "Viele Menschen kommen erst in einer Notsituation zu uns", berichtet der Solinger Seniorenkoordinator Jürgen Beu. Etwa dann, wenn nach einem Krankenhausaufenthalt auf die Schnelle ein Heimplatz oder eine Pflegekraft gefunden werden muss. Beu: "Leider kommt es dann oft nicht zur besten Entscheidung."

Mit der Messe und einer Reihe von Vorträgen wollen die Seniorenbeiräte deshalb zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten für Ältere sind. "Sicher müssen wir auch über Ängste, Sorgen und Nöte sprechen", unterstreicht OB Kurzbach. Gleichzeitig gebe es aber auch zahlreiche Projekte von Senioren-Wohngemeinschaften und Mehrgenerationenhäusern bis zur Leihoma und zum Leihopa. "Wir haben uns sehr viel Mühe gemacht, alles anzusprechen", erklärt Herbert Gerbig, der Vorsitzende des Solinger Seniorenbeirats, und hofft auf viele ausgebuchte Veranstaltungen.

Zur Messe "Aktivia" allein kamen in früheren Jahren rund 3000 Besucher. Martin Idelberger von der Stadtsparkasse Solingen verspricht ein "sehr, sehr buntes Programm". Die Liste der Aussteller reicht von der AG Hausnotruf für Solingen und der Aktion Altengerechte Quartiere bis zum Zweirad-Anbieter. Es geht um Gesundheit, Sport sowie Wohnen und einiges mehr.

Vorträge und Diskussionen gibt es in der Aktionswoche nicht nur in Solingen, sondern auch in Wuppertal (5), Remscheid und Radevormwald (je eine). Ausführlich vorgestellt werden sie in einer Broschüre, die in einer Auflage von 7800 Stück unter anderem bei den Seniorenbeiräten ausliegt. Im Internet gibt es das Programm unter www.solingen.de/senioren-aktionswoche

(RP)
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