Remscheid So läutet Lennep das Frühjahr ein

Remscheid · Mit einem von "Lennep offensiv" organisierten Frühlingsfest wurde gestern der erste verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr flankiert, und die Besucher ließen sich nicht lange bitten.

 Tulpenzeit in Lennep: Denise Koller von "Altstadt Blumen" hat einen Frühlings-Strauss gebunden.

Tulpenzeit in Lennep: Denise Koller von "Altstadt Blumen" hat einen Frühlings-Strauss gebunden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Lennep läutet das Frühjahr ein. "Mittlerweile haben wir für einen Wiedererkennungswert gesorgt. Die Leute wissen, dass sie auf dem Markt Programm erwartet", sagte Vereinsvorsitzender Thomas O. Schmittkamp zufrieden. Dabei wolle man die Menschen vor die Tür, aber nicht aus den Geschäften locken, sondern genau das Gegenteil bewirken.

Dieses Vorhaben ging auf. Die Einzelhändler in der Altstadt nutzten die Sonderöffnungszeit weitgehend geschlossen aus. Viele verlegten einen Teil ihres Sortiments nach draußen und freuten sich über eine gute Resonanz. Gleichermaßen profitierte die Gastronomie. Die Menschen suchten und fanden den Platz an der Sonne und genossen trotz kühler Temperaturen den Start in die Freiluftsaison.

Die Gärtnerei Höpken aus Burscheid, die gemeinhin auf dem Remscheider Wochenmarkt zu finden ist, baute zum ersten Mal ihre Stände in Lennep auf und geizte nicht mit floraler Pracht. Munter drehte sich das Kinderkarussell, auch Landbier und Crêpes fanden Abnehmer. Ute und Wolfgang Voss kamen vom Hasten zum Flanieren in die Röntgenstadt. "Lennep hat so viel Potenzial. Das müsste noch viel mehr genutzt werden", befand das Ehepaar. Nicht zu verstehen sei da, warum so viele Läden entlang der Kölner Straße geschlossen seien. Thomas O. Schmittkamp fand dafür ein gewisses Verständnis. "Trotz aller Strukturprobleme ist der Einzelhandel in der Altstadt noch ziemlich kompakt vertreten. Das bietet sich dann zum Bummeln natürlich an." Neben den Leerständen an der Kölner Straße seien dort Dienstleister wie Friseur und Versicherung eher vertreten, und da lohne sich ein verkaufsoffener Sonntag wahrscheinlich nicht. Zu bedauern sind zwei weitere Leerstände im Ortskern. Sowohl das Modegeschäft "Von Herzen", als auch das Modehaus Frank haben den Räumungsverkauf eingeläutet. Dessen Inhaberin Ulrike Singeldinger gibt in erster Linie wegen persönlicher Gründe den Laden auf, merkt allerdings auch an, dass "es in Lennep seit Hertie weg ist immer ruhiger geworden ist." Von der sich im ehemaligen Warenhaus abzeichnenden Belebung durch Lebensmittel und Discounter verspricht sie sich für den Einzelhandel vor Ort nichts. "Hertie hat die Leute auch aus Hückeswagen und Rade nach Lennep gelockt." Diesen Effekt werde das aktuelle Vorhaben nicht erzielen.

(RP)
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