Aufräum-Aktion So machen wir Remscheid picobello sauber

Remscheid · Picobello hieß es schon gestern für mehrere Schulen und Kitas, die sich an der diesjährigen Aufräum-Aktion der Stadt beteiligten. Ganz vorne mit dabei, mit über 220 Kindern, war auch die Grundschule Dörpfeld, deren Schüler gestern Vormittag im Südbezirk ausschwirrten, um das Gelände rund um die Schule von Müll und Unrat zu befreien.

 Alles rein in die Mülltüte - Kinder der Grundschule Dörpfeld packten gestern gemeinsam an und befreiten das Umfeld der Schule von Unrat.

Alles rein in die Mülltüte - Kinder der Grundschule Dörpfeld packten gestern gemeinsam an und befreiten das Umfeld der Schule von Unrat.

Foto: Moll, Jürgen

Als ob sie einen wertvollen Goldschatz suchen würden, durchkämmten die aufgeweckten Pennäler am Vormittag mit viel Elan und Ehrgeiz den Schulhof, den anliegenden Park- und Sportplatz sowie Nachbars Büsche und Sträucher. Die Viertklässler, die als einzige in Begleitung ihrer Klassenlehrerinnen im weiteren Umfeld der Schule Müll sammeln durften, fochten untereinander sogar einen kleinen Wettkampf aus: Es galt den spektakulärsten Fund zu melden.

Nach nur wenigen Schritten schrie der erste auf: "Boah, schaut mal! Hier liegen immer noch Raketen von Silvester rum." Prompt versammelten sich mehrere Kinder um die Fundstelle. Die leeren Papphülsen wurden gemeinsam aufgehoben und pflichtbewusst in die Müllsäcke verbannt. Leere Flaschen, Zigarettenkippen, Glasscherben und jede Menge Papierfetzen kamen hinzu, welche die Kinder auf Gehwegen und in Vorgärten fanden. Unverständlich für einige der fleißigen Sammler: "Was die Menschen alles in ihren Garten werfen", sagte ein Schüler und schüttelte dabei den Kopf. "Es ist ein bisschen ekelig, aber es macht auch irgendwie Spaß", fand ein kleines aufgewecktes Mädchen. Anwohner schauten neugierig aus den Fenstern, bedankten sich und beglückwünschten die Schüler für ihr Engagement.

Kuriose Funde blieben diesmal zwar aus, doch in der Vergangenheit gab es davon so einige, berichtete Schulleiterin Judith Flohr. "Wir haben beispielsweise schon mal tote Tiere gefunden, leere Wodka-Flaschen und andere weitere unangenehme Dinge, wie etwa benutzte Kondome." Nach solchen Funden habe sie sich im Kollegium häufig Gedanken darüber gemacht, ob es als Schule überhaupt tragbar sei, sich mit den Kindern an der Aktion zu beteiligen. Letztendlich überwog die Meinung der Schüler, sagt Flohr: "Für die Kinder ist die Aktion wichtig, sie freuen sich immer darauf, wenn ihre Schule hinterher wieder schöner aussieht. Und es stärkt die Gemeinschaft." Außerdem würden so die jungen Müllsammler schon früh für einen bewussten Umgang mit ihrer Umwelt sensibilisiert. Diese praktische Erfahrung halte die Kinder nämlich davon ab, selbst Müll auf die Straße zu werfen.

Und nächstes Jahr, das steht für Schüler und Lehrer der GGS Dörpfeld bereits fest, werden sie erneut für ein rundum sauberes Schulgelände sorgen.

(sebu)
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