Remscheid Sparkasse dreht ein großes Rad

Remscheid · Die Bilanzsumme konnte um 8,8 Prozent gesteigert werden. Sie erreicht eine Summe von 1.560 Millionen Euro. Mit neuen Öffnungszeiten in den Filialen reagiert die Bank auf geändertes Kundenverhalten.

 Der Vorstand der Sparkasse vor der Dampfmaschine im Deutschen Werkzeugmuseum (v.l.): Michael Wellershaus, Herbert Thelen und Vorstandssprecher Frank Dehnke.

Der Vorstand der Sparkasse vor der Dampfmaschine im Deutschen Werkzeugmuseum (v.l.): Michael Wellershaus, Herbert Thelen und Vorstandssprecher Frank Dehnke.

Foto: Sparkasse

Vor allem das Wachstum von gut 44 Prozent bei der Finanzierung von Immobilien hat die Bilanz der Sparkasse in Remscheid deutlich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Die Bilanzsumme konnte um 8,8 Prozent gesteigert werden. Sie erreicht eine Summe von 1.560 Millionen Euro. Außerdem haben 2500 neue Kunden im vorigen Jahr ein Konto bei der Sparkasse eröffnet. "Mit diesem Ergebnis haben wir unsere Marktposition weiter ausgebaut", sagte Vorstandsvorsitzender Frank Dehnke gestern bei der Vorstellung der Jahresergebnisse. Im Schnitt habe jeder zweite Remscheider ein Konto bei der Sparkasse.

Die Remscheider investieren ihr Geld in Häuser und Immobilien. Obwohl die Neubaugebiete ziemlich überschaubar sind, boomt das Geschäft. Bei den Maklergeschäften verzeichnet die Bank ein Plus von mehr als 30 Prozent. Das Baufinanzierungsgeschäft wurde fast verdoppelt. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Immobilien, will die Sparkasse den Pool an Mitarbeitern im Immobiliencenter aufstocken. Im Gegensatz zu den großen Metropolen sei Wohnraum in Remscheid finanzierbar. Die Bank achte aber darauf, dass die jährlichen Tilgungszinsen bei mindestens zwei Prozent liegen.

Die Zinsen sind weiterhin im Keller. Nach Ansicht von Fachleuten werde das auch noch einige Zeit so bleiben. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen erwirtschaftete die Sparkasse bei den Geldanlagen im Privatkundengeschäft ein Wachstum von rund 14 Millionen Euro. Bei den Kunden herrscht weiterhin Skepsis, in Wertpapiere zu investieren. Zwei Drittel aller Kundeneinlagen seien Sichteinlagen. Aber die Umschichtung in Wertpapiere habe zugenommen. Und der Sparkassenbrief mit einer Verzinsung von 1,8 Prozent und langen Laufzeiten sei ein Erfolgsmodell.

Das Angebot an qualifizierter Beratung soll ausgebaut werden, kündigt Vorstandsmitglied Herbert Thelen an. Viele Service-Leistungen übernimmt inzwischen die Sparkassen-App. Die Statistik sagt, dass jeder Sparkassenkunde nur einmal im Jahr die Filiale besucht, 100 Mal aber das Online-Banking einsetzt und 200 Mal die mobile Sparkassen-App. Auf das veränderte Verhalten der Kunden will die Sparkasse mit neuen Öffnungszeiten reagieren. Das Kundencenter in der Hauptstelle an der Alleestraße wird deshalb täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet sein. In den Geschäftsstellen Handweiser, Hasten, Lüttringhausen und Vieringhausen wird es künftig von 12.30 Uhr bis 14 Uhr eine Mittagspause geben. Gerade in der Mittagszeit sei wenig Kundenverkehr festgestellt worden. In Lennep will die Sparkasse abwarten, welche Auswirkungen die Eröffnung der Supermärkte im früheren Hertie-Gebäude haben. Termine für Beratungen seien uneingeschränkt möglich.

(RP)
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