Remscheid Spielberggasse als verkehrsberuhigte Zone

Remscheid · Stadtplanerin Sigrid Burkhart sagte vor Baupolitikern, dass die Straße zwischen Designer-Outlet-Center und Altstadt anders gestaltet werden soll. Im April spricht sie mit der Bezirksregierung über DOC-Pläne.

 Die Spielberggasse ist in der Verkehrssimulation der Stadt als zweispurige Straße (Foto: hinterer Bereich) dargestellt, über die viel Verkehr rollt. Das weckte bei Bürgern und Politikern Bedenken.

Die Spielberggasse ist in der Verkehrssimulation der Stadt als zweispurige Straße (Foto: hinterer Bereich) dargestellt, über die viel Verkehr rollt. Das weckte bei Bürgern und Politikern Bedenken.

Foto: Moll (archiv)

Der Dauerbrenner Designer Outlet Center (DOC) beschäftigte die Mitglieder des Ausschusses für Bau und Denkmalpflege auch bei ihrer letzten Sitzung, vor der anstehenden Kommunalwahl: Stadtplanerin Sigrid Burkhart stand Rede und Antwort, versprach die Ergebnisse des vorgelegten Gutachtens bezüglich der zu erwartenden Verkehrslage weiterhin zu prüfen und Ergebnisse aus den vergangenen Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsbeteiligung zu berücksichtigen und in die Pläne einzuarbeiten.

Das Thema Verkehr ist offenbar trotz der Gutachten immer noch nicht zufriedenstellend geklärt — das zeigte zahlreiche Anfragen der Ausschussmitglieder. Sven Wolf (SPD) äußerte den Wunsch, die Spielberggasse aus dem Verkehrsfluss herauszunehmen. "Die Untersuchungen laufen noch, die Tiefgarage unter dem DOC an die Ringstraße auf der Höhe der Fun Box anzubinden", erklärte Burkhart. Ihre Absicht sei es ohnehin, aus der Spielberggasse eine "verkehrsberuhigte Zone" zu machen.

Überhaupt hinterfragte sie die Verkehrsprognosen kritisch: "Es ist empirisch belegt, dass es in Remscheid in den letzten Jahren eine Abnahme des Verkehrs gab. Das Verkehrsgutachten unterstellt aber eine Zunahme von fünf Prozent in den nächsten zehn Jahren." Das sei abzuwarten, meinte Burkhart, die einen Puffer in den Zahlen sah.

Auch Klaus Lellek (Grüne) sieht die Zahlen im Verkehrs-Gutachten kritisch. Bezüglich der Umverteilung der Kundenströme aus der Richtung Borner Straße glaube er nicht an die genannten, in seien Augen viel zu gering berechneten 0,5 Prozent aus Richtung Hückeswagen. "Glauben sie wirklich, dass nur so wenige aus dieser Richtung kommen werden? Die Trecknase ist ja jetzt schon regelmäßig verstopft. Ist da eine zusätzliche Spur angedacht?" Burkhart erklärte, dass eine weitere Spur bislang noch nicht geplant sei. Die Zahlen zum Verkehrsaufkommen werden aber — auch jene, die für Eisernstein und Lüttringhausen berechnet und vom Heimatbund infrage gestellt wurden — vom Gutachter nochmals überprüft. "Wir haben ihn gebeten, Kontakt mit der Stadt und dem Handel vor Ort aufzunehmen und uns auch Zahlen für ein mögliches Worst-Case-Szenario (schlimmster Fall) darzulegen", sagte Burkhart. Die Planungen zum DOC laufen unterdessen weiter. Im April werde sie den Plan der Bezirksregierung in Düsseldorf vorlegen. Eine Entscheidung, ob es ein landesplanerisches Einvernehmen geben wird, erwartet sie erst Ende Mai. Nach den Sommerferien dürften dann auch die Ratsmitglieder eine Beschlussvorlage erwarten: "Die Änderungen müssen dann noch in die Planung eingearbeitet werden, und so viel Zeit brauchen wir."

(RP)
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