Fußball-Bezirksliga 45-Minuten-Gala des FCR im Topspiel

Remscheid · Zur Pause führt Remscheid in Wülfrath 5:0, lässt dann aber nach. Überragender Deadwood.

 Es geht auch ohne Ferhat Ülker (re., im Gespräch mit "Vize" Peter Helbeck), denn Rodrigue Deadwood (oben) traf in Wülfrath einmal und war an den anderen Toren beteiligt.

Es geht auch ohne Ferhat Ülker (re., im Gespräch mit "Vize" Peter Helbeck), denn Rodrigue Deadwood (oben) traf in Wülfrath einmal und war an den anderen Toren beteiligt.

Foto: Moll

Die Partie zwischen dem Tabellenzweiten 1. FC Wülfrath und dem Spitzenreiter FC Remscheid wurde als Schlagerspiel des zwölften Spieltages angekündigt, war aber tatsächlich eine Halbzeit lang ein ungleicher Kampf. Die Rolle des dominierenden Teams übernahm dabei die Elf von Trainer Zdenko Kosanovic, die bravouröse 45 Minuten ablieferte und in dieser Zeit auch ihre fünf Tore erzielte. Dass es am Ende "nur" zu einem 5:3-Auswärtssieg beim bisherigen Tabellenzweiten langte, lag eher an den folgenden Nachlässigkeiten der Bergischen als an der Stärke der Wülfrather.

Die Gäste mussten zwar auf den angeschlagenen Torjäger Ferhat Ülker verzichten, was dem Torhunger jedoch keinen Abbruch tat. Benötigten die Kosanovic-Schützlinge zuletzt immer eine etwas längere Anlaufzeit, so waren in Wülfrath die Fronten schon frühzeitig geklärt: Nach nur sieben Minuten traf Aleksander Stanojevic zum FCR-Führungstreffer und damit die Platzherren ins Mark.

Fußball-Bezirksliga: 45-Minuten-Gala des FCR im Topspiel
Foto: Moll Jürgen

Die Vorarbeit zu diesem Treffer leistete der starke Rodrigue Deadwood, der nur sechs Minuten später zum 2:0 für den FCR einschoss. Damit war dem Tabellenzweiten, der durch Sahin im ersten Durchgang lediglich eine Torchance besaß (9.), die Aussicht, dem FCR die erste Saisonniederlage beizubringen, früh vermasselt.

Was die Elf von Trainer Zdenko Kosanovic im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit bot, war für Bezirksligaverhältnisse Fußball vom Feinsten. Da wurden die Wülfrather früh attackiert, wurden im Aufbauspiel so gut wie keine Fehler begangen und auch im Torabschluss schienen sich die Trainingseinheiten der vergangenen Tage gelohnt zu haben. Mit einem Freistoß in den Torwinkel zum 3:0 bewies Haris Babic einmal mehr seine Fähigkeiten am ruhenden Ball (30.). Doch danach schien die Angriffsmaschinerie der Remscheider erst richtig in Schwung gekommen zu sein. Gegen die schnell und präzise vorgetragenen Kombinationen blieb den Wülfrathern nur das Nachsehen - und dem bemitleidenswerten Torhüter Ivosevic nur die Möglichkeit an den Ball zu kommen, wenn er ihn aus dem Tor holen musste. Patrick Posavec und noch einmal Aleksander Stanojevic schraubten das Ergebnis zur Pause auf 5:0.

Allerdings schlichen sich nach dem Seitenwechsel zahlreiche unerklärliche Fehler ins Spiel des FCR ein. Diese Nachlässigkeiten nutzten wiederum die Hausherren zum Unwillen von Trainer Zdenko Kosanovic durch Treffer von Sahin (53.), Sedlarski (85.) und Cakat (88.) zur Ergebniskorrektur, die aber eigentlich völlig unnötig war.

Einer der glücklichsten Menschen im Stadion war dennoch Rodrigue Deadwood. Einst für Wülfrath aktiv und von dort zum FCR zurückgekehrt, war der Ivorer an seiner ehemaligen Wirkungsstätte der überragende Spieler auf dem Platz, bis er mit einer Blessur am Fuß ausgetauscht werden musste: "Ein Tor gemacht, an den anderen vier beteiligt - es hätte schlechter laufen können", grinste der 23-Jährige nach den 90 Minuten, in denen keiner mehr darüber sprach, dass Deadwood nur in die Startelf gerutscht war, weil Ferhat Ülker verletzt passen musste. "Roddi kommt immer besser in Schwung", findet auch sein Trainer Zdenko Kosanovic, der lobte: "Eigentlich kommt man nicht mehr an ihm vorbei. Was er auch nach hinten leistet - davon können sich einige andere Spieler noch eine Scheibe abschneiden."

(RP)
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