Motorsport Abschiedssaison der Fritzsche-Zwillinge

Remscheid · Motorsport: Samstag startet die VLN-Saison auf dem Nürburgring. Hückeswagener Urgesteine sind zum letzten Mal dabei.

 Schwarz und stark: Der Mercedes-Benz SLS GT3, mit dem der Wermelskirchener Mike Stursberg in diesem Jahr für Furore im Gesamtklassement sorgen will.

Schwarz und stark: Der Mercedes-Benz SLS GT3, mit dem der Wermelskirchener Mike Stursberg in diesem Jahr für Furore im Gesamtklassement sorgen will.

Foto: Ufer

Für die Motorsportler aus der Region geht es ab Samstag wieder rund: Dann startet die Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) in die neue Saison. Zehn Rennen stehen auf dem Programm. Neun gehen über eine Distanz von vier Stunden, ein Lauf über sechs Stunden. Bis zu 210 Fahrzeuge sind startberechtigt. Für die Fritzsche-Zwillinge ist 2015 ein besonderes Jahr: Am Ende der Saison wollen die Hückeswagener ihre Helme an den Nagel hängen.

"Der Sieg im Opel Astra-Cup letztes Jahr hat gezeigt, dass wir noch lange nicht zum alten Eisen gehören", sagt Heinz-Otto Fritzsche, "aber im September werden wir 60 Jahre alt. Nach über 40 Jahren im Motorsport wäre das ein Zeitpunkt, auf die Bremse zu treten." Sein Bruder Jürgen ergänzt: "2015 greifen wir noch mal an und freuen uns, dass 25. Jahr in Folge mit Fahrzeugen von Kissling-Motorsport zu bestreiten. Unser Ziel ist ganz klar die Titelverteidigung im Astra-Cup."

Deutschlands schnellste Zwillinge bilden dieses Jahr mit Hannu Luostarinen ein Trio. Der Finne ist seit zwölf Jahren auf der Nordschleife unterwegs und feierte bereits 31 Klassensiege. Zum Vergleich: Heinz-Otto gewann 77-mal, Jürgen 61-mal. Der Opel Astra wurde bei Kissling-Motorsport aufgebaut, wird an den Rennwochenenden aber vom finnischen Team TI-Tarvike-Racing eingesetzt. "Wir kennen Hannu sehr lange. Jetzt bündeln wir unsere Kräfte. Das kann eigentlich nur positiv sein", sind sich die Hückeswagener einig.

Altes Team, neues Auto: Der Wermelskirchener Mike Stursberg pilotiert jetzt einen Mercedes-Benz SLS GT3. "Unser Porsche war in die Jahre gekommen, es gab vom Werk keine Weiterentwicklungen mehr. Daher haben wir uns nach einer Alternative umgeschaut und glauben, mit dem SLS aufs richtige Pferd zu setzen." Seine Teamkollegen im Haribo-Racing-Team sind die Profis Uwe Alzen (Betzdorf), Marco Holzer (Bobingen) sowie Norbert Siedler (Österreich). Ziel sind Top-Platzierungen im Gesamtklassement.

Nach dem Pech vom letzten Jahr hofft Niklas Steinhaus dieses Mal auf mehr Erfolge. Zusammen mit Christopher Rink (Frankfurt) lenkt der Wermelskirchener den seriennahen BMW 325i aus dem Team Adrenalin Motorsport. "Unser Klassensieg beim Sechs-Stunden-Rennen war Balsam auf die Seele. Aber ansonsten war 2014 eher verkorkst. Nun haben wir deutlich mehr Erfahrungen mit dem Fahrzeug und sind besser sortiert. Ich bin jedenfalls sehr optimistisch."

Seine erste komplette VLN-Saison nimmt André Kuhn in Angriff. Bei den Serienwagen bis 3500 ccm wird der Radevormwalder zusammen mit dem Niederländer Phillip Dries einen Porsche 911 Carrera lenken. "An das Zusammenspiel mit den vielen schnellen Autos muss ich mich natürlich gewöhnen. Aber das wird schon werden. In den ersten Rennen möchte ich viel lernen und dann freue ich mich auf die 24 Stunden Mitte Mai."

Bei der Radevormwalder Mannschaft von race&event bleibt alles beim Alten. Bei den Turbo-Specials bis 2000ccm kommt der bekannt schnelle und zuverlässige Audi TT zum Einsatz. Die Piloten bleiben Heinz Schmersal (Wuppertal), Markus Oestreich (Peterberg) und Thomas Schmid (Willich). "Seit zwölf Rennen haben wir immer die Zielflagge gesehen, dabei landeten wir neunmal unter den vier Erstplatzierten. Daran wollen wir weiter anknüpfen", sagt Team-Manager Martin Mohr.

(RP)
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