Fußball Amberger im Krankenhaus - DTV geschockt

Remscheid · Fußball-Bezirksliga: Der Spieler des Dabringhausener TV erleidet bei der Partie in Solingen einen Schien- und Wadenbeinbruch.

 Krisengipfel: Routinier Marco Wronischewsky (links) und SV-Trainer Michele Lepore rätseln, wie die Niederlage gegen den ASV Mettmann aufgehalten werden kann. Vergebens, wie inzwischen raus ist.

Krisengipfel: Routinier Marco Wronischewsky (links) und SV-Trainer Michele Lepore rätseln, wie die Niederlage gegen den ASV Mettmann aufgehalten werden kann. Vergebens, wie inzwischen raus ist.

Foto: Hertgen

Hastener TV - Wuppertaler SV II 2:3 (0:1) - Man darf ruhig mal von Pech sprechen, wenn man - wie der HTV gestern - in letzter Minute den entscheidenden Gegentreffer kassiert, nachdem die Elf zuvor sogar für kurze Zeit wie der Sieger aussah. Die Hastener machten es jedoch spannend und verabreichten den Zuschauern ein Wechselbad der Gefühle. Dabei gelang es ihnen nicht, die Euphorie nach dem Sieg über Sudberg in der Vorwoche auf das Kellerduell gegen den WSV II zu übertragen. Stattdessen spulten die Hastener ihr Programm ohne besonderes Engagement ab und gingen mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeit. Janos Schneider hatte die Schlafmützigkeit der HTV-Abwehr mühelos zum Führungstreffer genutzt (35.). Als Vorgeschmack auf das 2:3, bei dem die Abwehr der Hausherren fast regungslos zusah, wie WSV-Angreifer Jovanovic in Position lief und Torhüter van der Wal aus etwa acht Metern überwand.

Dabei hatte es nach einer Stunde noch so gut für die Hastener ausgesehen, als Semir Hot mit einem Doppelschlag die Pausenführung der Wuppertaler in ein knappes 2:1 für Hasten umwandelte. Zuerst glich er nach Vorlage des kurz zuvor eingewechselten Sutkovic aus (58.), eine Minute später traf er nach Vorlage von Matthias Csernak zum 2:1 (59.). Wer nun erwartete, die Führung werde die Gastgeber beflügeln, sah sich allerdings getäuscht. Nach kurzem Jubel waren alle guten Vorsätze offenbar vergessen und der HTV wurde flügellahm. Stattdessen gelang den Wuppertaler durch Janos Löbe der Ausgleich (63.). Für den nächsten Rückschlag sorgte Csernak, der wegen Meckerns zuerst "Gelb" und dann, weil eben bereits vorbestraft, mit Gelb-roter Karte vom Platz geschickt wurde. In Unterzahl ging den Hastenern gegen die engagiert attackierenden Gäste die Puste aus - was Jovanovic in letzter Minute zum Siegtreffer WSV nutzte. HTV-Trainer Eusebio Gracia mochte nach dem Abpfiff keine Einzelkritik üben, wurde aber trotzdem deutlich: "Die Gelb-rote Karte hat uns das Genick gebrochen. Die Ordnung im Spiel hat danach gefehlt."

SC Ayyildiz Remscheid - SC Velbert II 1:6 (0:1) - Die Gastgeber setzten ihre Niederlagen-Serie fort und geraten damit immer tiefer in den Abstiegskampf. Besonders ärgerte SC-Trainer Zdenko Kosanovic dabei die Art und Weise, wie seine Mannschaft in der zweiten Spielhälfte die sich abzeichnende Niederlage einsteckte: "Das ist das einzige, was ich ihr vorhalte. Sie hat sich abschlachten lassen." Die erste Hälfte sei "gar nicht so schlecht gewesen", nur gelang es seinem Team nicht, Tore zu erzielen. Abgesehen vom Eigentor (36.), durch das Emre Circir den Gästen die Pausenführung bescherte. Nach der Pause traf es die Remscheider gleich knüppeldick. Zuerst sah Salih Altuntas wegen Foulspiels die Gelb-rote Karte, gleich darauf verwandelte Kajetan Skotnicki den fälligen Strafstoß zum 0:2 (51.). Ein Doppelschlag, der Ayyildiz aus der Bahn warf. Auch wenn Talha Özkan zum zwischenzeitlichen 1:3 (70.) verkürzen konnte - die meisten Treffer gingen auf das Konto der Velberter, die durch Mackowski (61., 0:3), Kuhlmann (71., 1:4), Garweg (82., 1:5) und Kuhlmann (90., 1:6) ihren Sieg noch um einen Treffer deutlicher gestalteten als beim 5:1 im Hinspiel.

Vatan Spor Solingen - Dabringhausener TV 2:0 (1:0) - Einen schlimmen Nachmittag erlebten die Lila-Weißen. Dabei entsprachen die Abläufe vor dem Anpfiff bereits nicht dem üblichen Prozedere, so dass die Begegnung aufgrund einer Verspätung von Schiedsrichter René Genserowski erst eine Stunde später begann. Die Dabringhausener zeigten sich davon jedoch wenig beeindruckt. Die personellen und taktischen Veränderungen im Vergleich zum schwachen Rückrundenauftakt in Neandertal verfehlten ihre Wirkung nicht. Sinnbildlich dafür standen im ersten Abschnitt die guten Einschussgelegenheiten von Timo Zeissler (11.) und Marvin Dattner (17.). Umso verwunderlicher war daher der Gegentreffer kurz vor der Pause: Ein Freistoß sorgte in der DTV-Defensive für Konfusion, an dessen Ende Sahin Sezer den Ball über die Torlinie beförderte. Die Gäste versuchten den Rückstand nach dem Wiederanpfiff zu egalisieren und erwischten erneut den besseren Start, als Dattner den Ausgleich auf dem Fuß hatte, allerdings dabei gefoult wurde. Der Pfiff des Unparteiischen blieb aber aus. Der negative Höhepunkt ereignete sich nach 68 Minuten: Ein Pressball zwischen Vatan Spor-Akteur Fatih Sezer und DTV-Angreifer Jörn Amberger nahm ein schlimmes Ende für den Stürmer der Gäste, der sich dabei vermutlich das Schien- und Wadenbein brach. Fußball wurde nach einer 30-minütigen Unterbrechung auch noch gespielt: Ruddy Etomba erzielte aus abseitsverdächtiger Position das 2:0 (80.).

SV 09/35 Wermelskirchen - ASV Mettmann 0:3 (0:1) - Trotz einer starken kämpferischen Leistung reichte es für die "Dellmänner" nicht zum Punktgewinn gegen den Tabellenzweiten, so dass der Rückstand zu den Nicht-Abstiegsplätzen nunmehr neun Punkte beträgt. Dabei konnten die Schutzbefohlenen von SV-Coach Michele Lepore die vermeintliche Übermacht der Gäste mit einer Mischung aus Leidenschaft und kompakter Defensivarbeit auf der Eifgen-Asche rund 20 Minuten neutralisieren, bis ein Sonntagschuss von Deniz Gözen Keeper Lukas Klein überraschte und im SV-Gehäuse einschlug. Danach konnten die Gastgeber zwar weitere Torraumszenen des ASV vermeiden, allerdings blieb auch die hauseigene Kreativabteilung ohne einen Geistesblitz. Nach dem Seitenwechsel war die Messe schnell gelesen, als ein ASV-Doppelschlag durch Thomas Zelles (48.) und Daniel Rehag (51.) für klare Verhältnisse sorgte. Auch der Ehrentreffer blieb den Hausherren verwehrt: Sebastian Kratz setzte die beste SV-Möglichkeit aus sieben Metern über das ASV-Tor (64.). Bitter zudem: Neuzugang Benjamin Grgic sah wegen wiederholten Foulspiels die "Ampelkarte" und fehlt nächste Woche beim Duell mit Linde.

(RP)
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