Eine faustdicke Überraschung gelang ihr mit dem Titelgewinn über die 1500 Meter. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 4:23,41 Minuten überquerte sie nach beherztem Schlussspurt die Ziellinie. Es war eine knappe Angelegenheit, denn Roggels Vorsprung betrug am Ende nur 46 Hundertstelsekunden. "Die Taktik war, dass ich im Windschatten der Spitze laufe und dann im Schlussspurt vorbeiziehe", sagte Roggel. Hat geklappt: "300 Meter vor dem Ende hab' ich mich noch richtig gut gefühlt und konnte durchstarten." Von Vorteil war dabei allerdings auch, dass die Top-Favoritin Hanna Klein nicht im Feld dabei war.

"Ich habe auf eine Medaille gehofft, aber niemals mit dem Sieg gerechnet", sagte Roggel, die da bereits "mega-happy" war. Das Glücksgefühl steigerte sich nur wenige Stunden danach mit dem zweiten DM-Titel. Zusammen mit ihren Teamkolleginnen Tanja Spill und Kira von Ehren lief sie im Finale über 3x800 Meter. Zwar blieb das Trio klar unter der Saisonbestmarke von 6:36,48 Minuten, doch die 6:50,71 Minuten reichten, um mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auf die SG Pliezhausen-Balingen den Titel zu holen. Roggel übernahm den Staffelstab auf ihrer "Hausstrecke" als Vierte und übergab ihn als Führende an Tanja Spill. Die brachte den Sieg schließlich sicher nach Hause. "Schade ist, dass ich die Siege nicht richtig feiern kann", fand Roggel vor der Heimfahrt: "Am Montagmorgen wartet schon wieder die Uni auf mich."