Leichtathletik Auf Titeljagd im Ländle

Remscheid · Leichtathletik: Anja Roggel startet bei der DM in Ulm mit der Staffel.

Die ersehnte Pause muss noch etwas warten: Für die Remscheider Leichtathletin Anja Roggel stehen mitten in den Sommerferien noch zwei Großereignisse auf dem Programm. Am kommenden Wochenende will sie mit der 3x800m-Staffel von LAV Bayer Dormagen/Uerdingen bei der Deutschen Meisterschaft im Ulmer Donau-Stadion ihren im Vorjahr gewonnenen Titel verteidigen. Und zwei Wochen später steht auch noch die Deutsche Jugend-Meisterschaft in Wattenscheid an.

"Danach gönne ich mir erst mal eine Auszeit", sagt Roggel vor allem mit Blick auf ihren Fuß. Denn die anhaltende Belastung in Training und Wettkampf hat die überwunden geglaubten Achillessehnenprobleme zurückkehren lassen. "Doof, aber nicht zu ändern", sagt Roggel, die sich von den Schmerzen aber nicht beeindrucken lässt: "Ich werde bei der DM in jedem Fall starten und will den Titel unbedingt verteidigen."

Mit Roggel bilden Esther Jacobitz und Tanja Spill das Bayer-Trio, dass im Vorjahr an gleicher Stelle und in gleicher Besetzung triumphierte. Von den Einzelzeiten der drei Läuferinnen betrachtet, geht die Vergabe der Meisterschaft nur über die Titelverteidigerinnen. Aber auch Tanja Spill ist derzeit am Fuß verletzt, was die Sorgen mitlaufen und die Konkurrenz hellhörig werden lässt. "Trotzdem", sagt Anja Roggel fast schon ein wenig trotzig, "alles andere als der Sieg wäre für uns eine Enttäuschung."

Darauf kann Roggel gerne verzichten, zumal es auch sonst bei ihr zuletzt ziemlich rund lief. Im Frühjahr bestand die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums ihr Abitur mit der Note 1,4. Aktuell hofft Roggel nun darauf, dass sie damit auf Anhieb zum Wintersemester einen Studienplatz für Medizin erhält. Auf Sportmedizin und/oder Orthopädie würde sich die 18-Jährige gerne später spezialisieren.

Zuletzt bewies die Remscheiderin trotz der gesundheitlichen Probleme eine erstaunlich gute Form: Bei der Westdeutschen Meisterschaft in Hamm an der Sieg kam sie nach 2:10,15 Minuten als Siegerin in Ziel. Ohne sich zu verausgaben, war sie damit nur um 15 Hundertstelsekunden langsamer als am 1. März in Halle /Saale. Dort lief sie in 2:10,00 Minuten ihre aktuelle Bestzeit. "Die Zeit von Hamm hat mich selber überrascht. Wegen der Achillessehnenbeschwerden hatte ich vorher zwei Wochen pausiert und nur ein wenig Aquajogging gemacht", sagt Roggel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort